NEUSEELAND: Regierung entschuldigt sich bei schwulen und bisexuellen Männern
Ob einvernehmlich oder nicht spielte damals keine Rolle: Gleichgeschlechtlicher Sex zwischen Männern wurde nach dem 1961 Crimes Act bestraft. Erst 1986 wurde Homosexualität nach einer Gesetzesänderung legalisiert. Nachdem nun eine Petition eingereicht wurde, hat sich das Parlament dafür ausgesprochen, dass alle Opfer unter den damaligen Gesetzen eine offizielle Entschuldigung der Regierung erhalten und ihre "Straftat" endgültig aus dem Strafregister gelöscht wird. Es wurden fast 900 Männer wegen gleichgeschlechtlichem Sex angezeigt und verurteilt wurden. Eine Entschuldigung können jedoch nur jene anfordern, bei denen keine Minderjährigen beteiligt waren, denn das bleibt auch weiterhin eine Straftat.
Justizministerin Amy Adams wird im Parlament eine offizielle Entschuldigung der neuseeländischen Regierung verlesen. Sie setzte sich auch selber für dieses Anliegen ein. Man wolle sich bei allen homosexuellen Neuseeländern entschuldigen, welche wegen einvernehmlichem Aktivitäten unter Erwachsenen verurteilt wurden, und man anerkenne das enorme Leid, welches diese Männer und ihre Familien durchleben mussten und was für Auswirkungen dies für sie hatte.
Bereits im Januar hat Grossbritannien Tausende von Entschuldigungen ausgestellt, und vor Kurzem hat sich auch Deutschland dazu entschieden. Dort haben die Männer zudem auch noch ein Anrecht auf eine finanzielle Entschädigung.