NEUSEELAND: Schule stellt Betrieb ein, weil sie Konversionsmassnahmen nicht mehr anbieten dürfen

NEUSEELAND: Schule stellt Betrieb ein, weil sie Konversionsmassnahmen nicht mehr anbieten dürfen
Im vergangenen Jahr wurden in Neuseeland Konversionsmassnahmen verboten. Als Folge wird nun eine Schule ihren Betrieb einstellen, da sie diese LGBTI+ feindlichen und mitunter äusserst schädlichen Praktiken nicht mehr anbieten dürfen. Laut der Rektorin könne man so nicht mehr länger nach christlichen Grundsätzen lehren.

Die Bildungsministerin Jan Tinetti zeigte sich unbeeindruckt ob der Schliessung der Schule und erklärte, dass man von den Schulen erwarte, dass sie ihr bestes geben um die Schüler:innen zu unterstützen. Das sei schon immer so gewesen und das gelte seit dem Verbot von Konversionsmassnahmen im vergangenen Jahr auch bei allen Regenbogenkindern. Dabei stellte die Ministerin auch klar, dass die Entscheidung, die Schule zu schliessen, einzig von der Schule selber ausging, und nicht vom Ministerium gefordert worden sei. Sie erwarte, dass alle Schulen all ihre Kinder unterstützen, und sie kenne auch viele besonderen Schulen, auch christliche Schulen, welche dies sehr gut machen würden, so Tinetti.

Anders klingt es hingegen von Ivy Tan, der Sprecherin der Kaitaia Abundant Life School. Sie erklärte, dass es schrecklich sei, dass sie jene Schüler:innen nicht mehr unterstützen können, welche vielleicht unerwünschte Gefühle gegenüber dem gleichen Geschlecht haben, denn diese Gefühle seien nicht normal wenn man die Entwicklung des Menschen betrachte. Da man damit nicht mehr nach christlichen Werten unterrichten könne, müsse man die Schule schliessen, so Tan weiter. An der Schule in Aotearoa werden etwa 200 Schüler:innen in der Primar- und der Sekundarstufe unterrichten.

Das Verbot von Konversionsmassnahmen wurde im vergangenen Jahr im neuseeländischen Parlament fast einstimmig beschlossen. Entsprechend erfreut zeigt man sich auch bei der Conversion Therapy Action Group. Man begrüsse die Schliessung der Schule, schrieb die Organisation in einem Tweet, gleichzeitig gab man aber auch zu bedenken, dass es noch immer viel Potential in Neuseeland gebe, um das Leben von queeren Menschen zu verbessern. So erklärte die Organisation weiter, alle würden immer sagen, dass Neuseeland nicht homo- oder transphob sei. Dass nun aber eine Schule schliessen musste, weil sie keine Konversionsmassnahmen mehr anbieten könne, zeige, wie gewisse Bevölkerungsgruppen LGBTI+ Menschen trotzdem noch immer hassen.