NORDIRLAND: Neue Chance für Marriage Equality?
Die Lage ist frustrierend für die LGBT-Community: Das Parlament von Nordirland hat eigentlich der Öffnung der Ehe für schwullesbische Paare zugestimmt, doch die konservative Democratic Unionist Party DUP hat von einem aus dem Friedensprozess stammenden Veto-Recht Gebrauch gemacht und damit den Gesetzesentwurf blockiert. Sie begründeten den Schritt einerseits mit der Verteidigung der Ehe, aber auch damit, dass sie auch nach den letzten Wahlen nach wie vor die stärkste, politische Kraft im Parlament sind. Die DUP lehnt es gar ab, eine Volksabstimmung zu diesem Anliegen durchzuführen – wohl nicht zuletzt deshalb, da Umfragen zeigen, dass die DUP mit ihrer Position deutlich unterliegen würde.
Um die verzwickte Situation zu lösen, hat Sinn Fein nun einen weiteren Versuch unternommen um die DUP zum Einlenken zu zwingen. Sie fordern die DUP dazu auf, an den Verhandlungstisch zu kommen um einen gemeinsamen Konsens zu suchen um damit einen Weg aus der Sackgasse zu finden. So soll man als Kompromiss beispielsweise eine Schutzklausel für religiöse Gruppierungen hinzufügen, damit sich diese nach wie vor gegen Marriage Equality stellen können. Der Druck gegen die Haltung der DUP steigt aber nicht nur von Seiten von Sinn Fein, sondern auch aus der Bevölkerung. Eine deutliche Mehrheit in Nordirland sprach sich nämlich gemäss Umfragen für die Öffnung der Ehe aus.
Ob die DUP das Angebot von Sinn Fein annimmt ist noch nicht bekannt.