PANAMA: Das Land öffnet die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare
Costa Rica hat den Ball ins Rollen gebracht, indem sich das Land an den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte gewandt hat, damit die Richter über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare urteilen. Letzte Woche entschied das Gericht schliesslich, dass die Ehe den schwullesbischen Paaren nicht vorenthalten werden darf, wonach Costa Rica gleich verkündet hat, dass man dem Urteil folgen und die Gesetze entsprechend anpassen werde. Das wahrlich historische Urteil hat aber auch für zahlreiche andere Staaten in Mittel- und Südamerika Konsequenzen, denn sie haben sich verpflichtet, die Urteile des Gerichtshof anzunehmen - so auch Argentinien, Barbados, Brasilien, Bolivien, Chile, die Dominikanische Republik, Ecuardor, El Salvador, Guatemala, Haiti, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Suriname und Uruguay. Einige dieser Staaten haben Marriage Equality bereits seit längerem eingeführt, für andere wird es Neuland sein.
Als erster Staat nach Costa Rica hat nun Panama angekündigt, dass man alle Ministerien, welche von diesem Gerichtsurteil betroffen sind, angewiesen habe, damit sie die entsprechende Anpassungen umsetzen. Dies erklärte die Vize-Präsidentin des Landes, Isabel de Saint Malo. In einem Fernsehinterview führte sie zudem aus, dass sie sich sicher sei, dass nach diesem Urteil die Gleichstellung und die Nicht-Diskriminierung noch weiter vorangetrieben werden können.
Erst vor wenigen Monaten, im Oktober 2017, hat ein Gericht in Panama erklärt, dass es nicht gegen die Verfassung verstosse, wenn das Familiengesetz schwullesbischen Paaren die Ehe verweigere. Dieses Urteil wurde somit nun ebenfalls durch den Interamerikanischen Gerichtshof für nichtig erklärt. Panama hat zudem erst 2008 als letztes spanisch-sprachiges Land in Lateinamerika die historischen Anti-Gay-Gesetze aufgehoben.