POLEN: Attacke gegen weitere Gay Pride geplant
Rund vierzig Gruppierungen, von Neo-Nazis bis zur katholischen Kirche, haben an der allerersten Pride in Bialystok zu Gegendemonstrationen aufgerufen. Diese arteten rasch aus, und die Proteste gegen die Pride wurden äusserst gewalttätig. Es flogen Flaschen, Steine und Feuerwerkskörper gegen LGBTI+ und auch gegen die Polizei. Nur mit Mühe gelang es den Sicherheitskräften die Situation mittels Tränengas unter Kontrolle zu bringen. Es kam zudem zu Verhaftungen.
Für den 10. August ist in der Stadt Płock, etwa 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Warschau gelegen, eine weitere Pride angesagt, und wieder soll es zu Gegendemonstrationen kommen. Die selben Gruppierungen wie in Bialystok haben dazu im Facebook Events eingerichtet, um gegen die Pride zu protestieren. Bereits haben weit mehr als 3000 Personen ihre Teilnahme angekündigt. Die Seite wird von Kuba Karasiński und Oskar Wróbel verwaltet, und steht unter dem Titel „Blokujemy paradę „Równości” w Płocku“, zu Deutsch: Wir blockieren die „Równości“ in Płock. Dass es dabei wieder ebenso gewälttätig werden könnte, zeigen die Kommentare einzelner Nutzer. Ebenso wird nicht an homophoben Kraftausdrücken gespart. So sehen sie es als einen patriotischen Akt an, die Pride zu bekämpfen.
Es gibt aber auch Gegenstimmen, welche sich in den Kommentarspalten heftige Diskussionen mit den LGBTI+ feindlichen Usern liefern. So schreibt eine Nutzerin, dass sie sich für Polen schäme. Andere wollen die LGBTI+ vor Ort auch einfach vor der Gewalt warnen, da die Gegner unter anderem auch Bilder mit Baseball-Schlägern posten. Laut den Organisatoren der Płock Pride, habe man aus Angst bislang immer verzichtet eine Pride zu veranstalten... und die Angst scheint offenbar nicht unbegründet!