POLEN: Neuer, nicht mehr brennbarer Regenbogen ziert Warschau

POLEN: Neuer, nicht mehr brennbarer Regenbogen ziert Warschau
Zwischen 2012 und 2015 zierte ein riesiger Regenbogen einen Platz in Warschau. Zwar nicht dafür geplant, wurde er trotzdem zu einem Symbol für die LGBT-Community und damit zu einem Ziel für Homo-, Bi- und Transphobie. Nachdem er etliche Male von Nationalisten und Rechtsradikalen zerstört wurde, ist nun nach rund drei Jahren Pause ein neuer Regenbogen eingeweiht worden: Diesmal aber in einer nicht brennbaren Variante - er wird nämlich auf Wasser projiziert...

Seit 2012 zierte ein riesiger Regenbogen den Plac Zbawiciela in der polnischen Hauptstadt - doch obwohl dieses Monument nicht explizit der LGBT-Conmunity gewidmet war, wurde es immer wieder von Nationalisten und Rechtsradikalen mutwillig zerstört: Mal verschandelt, und am Unabhängigkeitstag sogar vollständig abgebrannt. 2015 lief die Genehmigung für die Installation schliesslich ganz aus und der Regenbogen, oder was davon noch übrig war, wurde wieder abgebaut.

Julita Wojcik, welche den Regenbogen erschuf, erklärte damals, dass die Farben des Regenbogen auch in Polen als Symbol für eine neue Ära, Hoffnung, gesellschaftlicher Wandel, Weltfrieden und Zusammenarbeit bedeute. Paradoxerweise hätten erst Nationalisten, Gruppierungen von rechtsaussen und Homophobe diesen Regenbogen zu einem Symbol für die LGBT-Community gemacht, führte Miroslawa Makuchowska von der Kampagne gegen Homophobie weiter aus.

Nach rund drei Jahren Pause erstrahlt nun seit wenigen Tagen ein neuer Regenbogen über dem Zbawiciela Platz, und zwar ein unbrennbarer. Mittels einer Wasserfontaine wird ein nämlich ein Vorhang erzeugt, auf welchen der Regenbogen nun neu projiziert wird. Damit dürfte das Monument wenigstens vor Brandanschlägen geschützt sein. Der Schöpfer der neuen Installation erklärte nun, dass sein Regenbogen ein Symbol für Liebe, Frieden, die Rechte für LGBT und für die Gleichstellung sei.

Die diesjährige Warschau Pride konnte wohl erneut einen Besucherrekord verzeichnen, und auch die Stimmung sei sehr positiv gewesen. So erklärte etwa ein Teilnehmer, je schwieriger das politische Umfeld sei, desto besser sei jeweils die Athmosphäre an der Pride. Ähnlich klingt es auch von der Organisation "Liebe schliesst nicht aus": Die Leute hätten genug davon immer unterdrückt zu werden, also beginnen sie darauf zu reagieren, sich zu organisieren und widerstand zu leisten.

Der alte Regenbogen, als er am Unabhängigkeitstag abgebrannt wurde:

Der neue Regenbogen bestehend aus einer Projektion auf einen Wasservorhang: