RUMÄNIEN: Christliche Organisationen wollen LGBT-Ehe verbieten
Verschiedene Organisationen und Gruppierungen, welche im engen Verhältnis mit der Rumänisch-Orthodoxen Kirche stehen, haben sich zur Koalition für die Familie zusammengeschlossen und damit wollen sie versuchen, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in Rumänien verunmöglicht wird. Dazu soll, quasi präventiv, die Ehe in der Verfassung als Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau festgeschrieben werden. Wie die Koalition erklärte, habe man bereits drei Millionen Unterschriften gesammelt um dieses Verbot zu erreichen.
Es sei ein historischer Moment, zeigte sich Mihai Gheorghiu, einer der Leiter der Dachorganisation, erfreut. Dass drei Millionen diese Petition unterschrieben haben, sei ein deutliches Zeichen der Solidarität für dieses Anliegen.
Derzeit ist in der Ehedefiniton in der rumänischen Verfassung von zwei Partnern die Rede, doch mit ihrer Petition soll das Parlament dazu gebracht werden, dass diese Definition umformuliert wird, damit die Ehe nur noch zwischen einem Mann und einer Frau stattfinden kann. Zahlreiche LGBT-Gruppen wehren sich aber vehement dagegen. Mit diesem Vorstoss wolle man die Rechte von Minderheiten weiter einschränken, erklärte Florin Buhuceanu von der Gay-Organisation Accept. Man wolle zudem die Haltung gegenüber der LGBT-Community negativ beeinflussen.
Nun hat das Parlament die Aufgabe, die Petition zu prüfen und zu schauen, ob alles rechtens ist. Im Jahr 2013 gelang es diversen Menschenrechtsorganisationen wie Accept und Amnesty International ein ähnliches Vorhaben zu verhindern.
Homosexualität war in Rumänien bis ins Jahr 2000 illegal. Nach scharfer Kritik von der Europäischen Union und dem Europarat wurde die gleichgeschlechtliche Liebe schlussendlich entkriminalisiert.
Dies ist bereits der zweite Versuch innerhalb der Europäischen Union in diesem Monat, dass rechtskonservative Kräfte versuchen die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender zu beschneiden. Bereits vor Rumänien haben nämlich rechte Parteien in Italien angekündigt, dass sie ein Referendum gegen das Partnerschaftsgesetz ergreifen und deshalb begonnen haben, Unterschriften zu sammeln.