ITALIEN: Endlich... Parlament stimmt Partnerschaftsgesetz zu

Mit einer überraschend deutlichen Mehrheit von 369 zu 193 Stimmen, sprach sich die italienische Abgeordnetenkammer heute für die Einführung des Partnerschaftsgesetzes aus. Die finale Zustimmung ist nur noch reine Formsache. Damit erhält nun auch Italien - nach jahrelangen Querelen - ein Partnerschaftsgesetz für gleichgeschlechtliche Paare.

Bereits im Februar hat der Senat dem Anliegen zugestimmt, allerdings erst als das Thema Adoption vollständig aus dem Gesetzestext gestrichen wurde. Dies war vor allem aufgrund des massiven Protests der katholischen Kirche und von den konservativen Politikern nötig. Premierminister Matteo Renzi sah sich gar gezwungen, die Kirche aufzufordern, sich von der Politik fernzuhalten.

Gleich nach der heutigen Abstimmung zeigte sich Matteo Renzi hocherfreut: Heute sei für so viele ein Tag zum Feiern, erklärte er. Auch für ihn ging es um viel, hat er doch das Partnerschaftsgesetz mit der Vertrauensfrage über sein Amt als Premierminister verknüpft.

Italien war das letzte, der grossen, westlichen Ländern, welche gleichgeschlechtlichen Paaren noch keine Möglichkeit zur rechtlichen Absicherung ihrer Partnerschaft boten. Sogar der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ist eingeschritten und hat Italien diesbezüglich gerügt.