RUMÄNIEN: LGBTI+ setzen sich durch - die Bukarest Pride findet statt
Es war im Jahr 1996 als Rumänien gleichgeschlechtliche Aktivitäten im privaten Rahmen legalisiert hat, 2001 wurde Homosexualität dann vollständig entkriminalisiert und auch das Schutzalter wurde angeglichen. Dies geschah nicht zuletzt deshalb, da das Land Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union aufgenommen hat. Dieses 25- respektive 20-Jahr-Jubiläum sollte an der Bukarest Pride gebührend gefeiert werden, doch die Behörden haben den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung gemacht - danach sah es zumindest lange aus.
Der Startschuss zur Pride Week fand am vergangenen Wochenende statt, und für den 14. August wäre die eigentliche Pride, der Demonstrationszug durch die Innenstadt von Bukarest, geplant gewesen. Die Behörden der Hauptstadt haben dem Anlass aber gar keine Bewilligung erteilt. Erst nach internationalem Druck, unter anderem von ILGA Europe, und nachdem die Organisatoren der Pride namens ACCEPT interveniert haben, wurde nun die Bewilligung doch noch erteilt, aber mit strengen Auflagen.
Wie es aus dem Rathaus heisst, ist der Anlass strikt auf maximal 500 Personen beschränkt, und die Veranstalter müssen dafür sorgen, dass die Corona-Richtlinien konsequent umgesetzt werden. Dafür wurde aber die Route über den Calea Victoriei genehmigt.
Die ablehnende Haltung begründete die Bürgermeisterin erst damit, dass die Demonstration über die Calea Victoriei geführt werden soll. Auf dieser Strasse sollte ebenfalls am 14. August einmal mehr die Veranstaltung Open Streets stattfinden. Zwei Veranstaltungen am gleichen Ort seinen ein Sicherheitsrisiko, besonders in Anbetracht der aktuellen Pandemiesituation. Wie es aus dem Rathaus nun aber heisst, werde Open Streets nun am Samstag ausgesetzt und dafür am Sonntag nachgeholt.
Ursprünglich GayFest und Marsch für Diversität genannte, fand die Pride ab dem Jahr 2004 jedes Jahr in Bukarest statt. Dabei kommt es auch immer wieder zu teils gewalttätigen Gegendemonstrationen, wobei sich die Situation in den vergangenen Jahren etwas beruhigt hat.