RUMÄNIEN: Staatspräsident pro, Premierminister contra LGBT
Es sei wichtig, dass man etwas wiedereinführe, an was er persönlich glaube: Man müsse wieder zu Akzeptanz und Toleranz gegenüber einander zurückkehren, erklärte Staatspräsident Klaus Iohannis. Er glaube an Toleranz, Vertrauen und an die Offenheit untereinander.
Lobende Worte für diese Äusserung fand Vlad Visk von der LGBT-Organisation MozaiQ gegenüber GayStarNews. Für Rumänien sei dies das erste Mal, dass ein ranghoher Politiker Diversity offen unterstütze, führte er aus. Gleichzeitig erklärte er aber auch, dass das Statement noch nicht so weit gehe, wie er es sich eigentlich wünschen würde, da Iohannis die LGBT-Community nicht direkt erwähnt hat.
Gerade die gegenteilige Haltung nimmt Dacian Ciolos, der Premierminister des Landes ein. Er unterstütze die traditionelle Familie, erklärte er. Mit dieser Haltung zeigt sich deutlich, wie tief gespalten das Land in Bezug auf die Rechte der LGBT-Community ist.
Derzeit hat das rumänische Verfassungsgericht den Fall eines gleichgeschlechtlichen Paares zu beurteilen, welches im Jahr 2010 in Belgien geheiratet hat und die Ehe nun auch in Rumänien anerkannt haben will. Die Richter haben ihr Urteil bereits vertagt, da sie sich noch besser mit der Thematik auseinandersetzen möchten.
Der Druck ist denn auch enorm auf das Gericht haben doch nicht weniger als drei Millionen Menschen im Land eine Petition unterschrieben, welche ein Verbot für die schwullesbische Ehe fordert, indem die Ehe in der Verfassung als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert werden soll. Aktuell steht dort geschrieben, dass die Ehe eine Verbindung zwischen zwei Ehegatten sei.