RUMÄNIEN: Zeitung vergleicht Gay Aktivisten mit Nazis
"Die neue LGBT-Ordnung" steht in grossen Lettern auf der Titelseite der România Liberă geschrieben, einer wichtigen Zeitung in Rumänien. Neben dem Titel eine Drag Queen in Nazi-Uniform und mit Regenbogenflagge auf der Armbinde. Mit diesem geschmacklosen Bild berichtet das Blatt über die bevorstehende Volksabstimmung, mit welcher faktisch ein Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe in der Verfassung verankert werden soll. 3‘000‘000 Rumänen, unter Federführung so genannter Familienorganisationen und der rumänisch-orthodoxen Kirche, forderten nämlich mit einer Unterschriftensammlung, dass die Ehe in der Verfassung als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert werden soll. Nachdem die politischen Instanzen das Anliegen gutgeheissen haben, kann es nun im Oktober dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden.
Mit dem Titelbild will die Zeitung geltend machen, dass die christlichen Werte angeblich unter Druck seien. Schwule, Lesben und Transgender würden Religiöse diskriminieren. Der Artikel wurde auch online gestellt, jedoch ohne Bild. Dort lautet der Titel "Die neue LGBT-Ordnung. Gleichstellung, aber nicht für Christen." Als Beispiel wird im Artikel unter anderem auch die amerikanische Standesbeamtin Kim Davis aufgeführt, welche ins Gefängnis ging, weil sie sich in den USA weigerte, einem schwulen Paar einen Trauschein auszustellen. Davis reiste darauf mit dem homophoben Liberty Counsel im vergangenen Jahr nach Rumänien um für ein Verbot von Marriage Equality zu werben. Cătălin Sturza und Anghel Buturuga, die beiden Autoren des Berichts, sprechen zudem vom Verlust der Arbeit über Belästigungen und Klagen, bis hin zu Verhaftungen, der Missbrauch sei weitverbreitet und werde durch das gesellschaftlich vergiftete Klima befeuert, welches die so genannten Aktivisten für die soziale Gerechtigkeit verbreiten. Die weit verbreitete Verfolgung der Religionen, welche Christen derzeit in den USA und in Grossbritannien erfahren, ist teil einer Krise, der engstirnigen, fortschrtittlichen Demokratie, und dies sei keine Übertreibung.
LGBT-Akivisten verurteilen das Cover aufs schärfste. Man habe das Bild von Nazis gebraucht, welche ausdrücklich Menschen jagten und verletzten, um die LGBT-Community, welche ruhig und anständig darum bittet, dass sie anständig behandelt wird, zu portraitieren. Wie soll man sich da als Land weiterentwickeln, fragt er sich. Mit solchen Bildern würden die Massen manipuliert und man versuche so aktiv die Gesetzgebung zu beeinflussen.
Dieser Artikel dürfte erst der Anfang sein, denn der Abstimmungskampf dürfte umso aggressiver gerführt werden, je näher der Abstimmungstermin kommt.