RUMÄNIEN: Menschenrechtsorganisationen bündeln ihre Kräfte gegen die homophobe Volksabstimmung
Konservative Organisationen und vor allen auch die mächtige, rumänisch-orthodoxe Kirche haben rund drei Millionen Unterschriften gesammelt, um damit ein Verbot der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare per Verfassung durchzudrücken. Sie verlangen, dass die Ehe in der Verfassung als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert wird. Der Senat hat die Forderung vor wenigen Tagen genehmigt und damit hat eine fünf Tage andauernde Frist begonnen, in welcher das Gesetz angefochten werden kann.
Genau dies haben nun verschiedenste Menschenrechtsorganisationen gemacht: Sie haben ihre Kräfte gebündelt und gemeinsam eine Klage beim rumänischen Verfassungsgericht eingereicht. Ihrer Meinung nach ist die geplante Definition der Familie nicht verfassungsmässig. Hinter der Klage stehen Amnesty International, zusammen mit der European Commission on Sexual Orientation Law (ECSOL) und der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association Europe (ILGA-Europe).
Von ILGA-Europe heisst es in einer Mitteilung, dass dieses Vorhaben die Homophobie befeuere und unter Umständen europäisches und internationales Recht verletze, da anerkannt werde, dass nicht für alle die gleichen Menschenrechte gelten und nicht alle gleich durch das Gesetz geschützt werden. Barbora Černušáková von Amnesty International wiederum erklärt, dass diese Änderung, sollte sie angenommen werden, ein deutlicher Schritt rückwärts sei für Rumänien, und es habe auch einen grossen Einfluss auf das Leben all jener Familien, welche nicht verheiratet sind.