RUSSLAND: Abgeordnete kämpft gegen Putins "wahnsinniges" Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe

RUSSLAND: Abgeordnete kämpft gegen Putins "wahnsinniges" Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe
Sie ist nicht nur Mitglied der Staatsduma, sondern auch eine bekannte Fernsehmoderatorin, und nun hat sich Oksana Pushkina öffentlich gegen das "völlig wahnsinnige" Gesetz Putins ausgesprochen, mit welchem die Ehe für alle und die Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare verboten werden soll. Ein mutiger Schritt von einer mutigen Frau...

Wohl als einzige Abgeordnete der Staatsduma, dem Unterhaus in Russland, hat sich Oksana Pushkina öffentlich gegen die Ergänzung des Familiengesetzes ausgesprochen, mit welcher nicht nur die Ehe für LGBTI+ verhindert, sondern auch die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare verboten werden soll. In einem Interview mit dem russischen TV Rain erklärte die Fernsehmoderatorin, dass dieses Gesetz absolut wahnsinnig sei.

In ihren Ausführungen unterstrich sie auch die Bedeutung des Artikel 19 der russischen Verfassung, welcher allen die gleichen Rechte und Freiheiten garantiere. Die sexuelle Orientierung dürfe dabei nicht dazu benutzt werden um die Zivilrechte einzuschränken, führte sie weiter fort. Mit diesem Gesetz würde zudem ein bereits existierendes Gesetz, nämlich das Anti-Gay-Propagandagesetz, noch verstärkt.

Mit diesen Aussagen stellt sich Oksana Pushkina direkt gegen Vladimir Putin, welcher mit diesen Verboten der Bevölkerung eine Verfassungsreform schmackhaft machte. Das Volk stimmte darauf mit grosser Mehrheit für die Reform, welche Putin so ganz nebenbi die Möglichtkeit gibt, bis 2036 im Amt zu bleiben. Nur wenige Tage nach der Abstimmung haben nun bereits sieben Abgeordnete einen Entwurf für ein Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe vorgestellt.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Oksana Pushkina für die Rechte von Schwächeren stark macht. So kämpft die Politikerin auch für HIV-Positive, und zudem hat sie sich als einzige Politikerin schützend einer Journalistin zur Seite gestellt, welche Leonid Sloutksi, ein Mitglied der Duma-Kommission für auswärtige Angelegenheiten, der sexuellen Belästigung bezichtigt hat.