RUSSLAND: Anti-LGBTI+ Politiker wird vom russischen Menschenrechtsrat verwarnt

RUSSLAND: Anti-LGBTI+ Politiker wird vom russischen Menschenrechtsrat verwarnt
Er ist der Vater des Anti-Gay-Propagandagesetzes und er befindet sich seit Jahren mit krass LGBTI+ feindlichen Äusserungen auf einem Feldzug gegen queere Menschen und ihre Anliegen. Nun ging Vitaly Milonov aber offenbar sogar für den russischen Menschenrechtsrat zu weit, und wurde deswegen verwarnt.

Geht es um queere Menschen, dann greift Vitaly Milonov regelmässig zum verbalen Vorschlaghammer: So brachte der Abgeordnete der Duma damals das sogenannte Anti-Gay-Propagandagesetz auf den Weg, welches sämtliche Symbole, Äusserungen, Bilder, Webseiten, Werbungen oder Filme verbietet, welche auch nur entfernt mit der LGBTI+ Community im Zusammenhang stehen und diese positiv darstellen, und dabei von Minderjährigen gesehen werden könnten. Dabei reicht es teilweise schon, nur einen Regenbogen-Pin öffentlich zu tragen. Vor den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi forderte er die Regierung zudem auf, alle queeren Sportler:innen gleich bei der Einreise zu verhaften, da sie Homosexualität promoten würden. Die Regierung habe kein Recht ein geltendes Recht während den Spielen quasi auszusetzen.

Seine LGBTI+ feindlichen, zu weilen fanatischen Ansichten verbreitet Vitaly Milonov mittlerweile über sämtliche Kanäle, und seine Rhetorik hat sich über die Jahre weiter radikalisiert. Seinen neusten, hasserfüllten Ausbruch verbreitete er nun via TikTok, und der war selbst dem russischen Menschenrechtsrat zu viel. Deren Vorsitzende Valery Fadeev sandte denn auch umgehend eine Warnung an die Adresse von Milonov. Sie finde, so wie in Sowjet-Zeiten, sollte sich das Parteigremium mit ihm befassen. Es sei nicht korrekt, wenn ein Abgeordneter die russische Verfassung nicht lese. Man könne eine andere Meinung über Homosexuelle und die LGBTI+ Community haben, aber als Abgeordneter sollte man auf seine Äusserungen achten und nicht öffentlich dazu aufrufen, Gesetze zu brechen, so Fadeev weiter.

Der Clip von Vitaly Milonov ist mittlerweile von TikTok verschwunden. Ob er ihn selber entfernt hat, oder ob TikTok ihn gelöscht hat, da er gegen die Richtlinien wegen Hassrede verstösst, ist nicht bekannt. In seinem Video forderte Milonov, dass Unterkünfte gebaut werden um Homosexuelle festzusetzen. Man müsse aber menschlich sein. Wie bekämpfe man etwa streunende Katzen? Indem man sie sterilisiert. Homosexuelle sollten ebenfalls sterilisiert werden, so Milonov weiter. Homosexuelle seien die unterste Entwicklungsstufe in der Tierwelt, und natürlich sollte man sie nicht mit den süssen Kätzchen vergleichen.