RUSSLAND: Besitzer von Gay Reisebüro auf Terroristen-Liste gesetzt

RUSSLAND: Besitzer von Gay Reisebüro auf Terroristen-Liste gesetzt
Er organisiert mit seiner Firma Reisen, welche explizit auf schwule Männer zugeschnitten sind. Damit ist Andrej Kotow ins Visier der russischen Behörden geraten. Nachdem er vor ein paar Tagen verhaftet wurde, ist nun bekannt geworden, dass er aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit offenbar auf die Terroristen-Liste des Landes gesetzt wurde.

Seit das Oberste Gericht Russlands die internationale LGBTI+ Bewegung als extremistisch bezeichnet hat, nutzten dies die Behörden quasi als Freibrief um gegen queere Menschen vorzugehen. Clubs, Bars und Saunen wurden Razzien unterzogen und von vielen Personen wurden nicht nur die Personalien aufgenommen, sondern sie wurden gar verhaftet und abgeführt.

Im Zusammenhang mit den letzten Razzien wurde bekannt, dass auch die Wohnung des Besitzers von Men Travel durchsucht wurde, eines Reisebüros, welches sich auf speziell für schwule Männer zugeschnittene Reisen fokussiert. Wie die russische Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring mitteilt, wurde dabei auch der Besitzer Andrej Kotow verhaftet. Ihm werden die Teilnahme und Organisation von extremistischen Tätigkeiten vorgeworfen und er wurde offenbar sogar auf die Terroristen-Liste des Landes gesetzt.

In Videoaufnahmen ist zu sehen, wie Kotow auf äusserst aggressive Weise von der Polizei befragt wurde. Wie aus Ermittlungsakten hervorgeht, will man ihn aufgrund von Telefongesprächen überführt haben, wie er mit seiner Tätigkeit die verfassungsmässige Ordnung und die Sicherheit des Staats gefährdet habe.

Wie später bekannt wurde, wurde er nun auch noch wegen eines zweiten Verbrechens angeklagt. Demnach seien bei der Durchsuchung seiner Räumlichkeiten auch Videoaufnahmen entdeckt worden, welche der Angeklagte versteckt in der Garderobe eines Fitnesscenters gemacht haben soll, und welche einen Minderjährigen zeigen. Dabei gehe es laut der zweiten Anklage um die Herstellung von pornografischem Material.

Andrej Kotow sei mittlerweile in eine Einzelzelle überstellt worden, heisst es laut einem Telegram-Kanal aus dem Umkreis des Kreml. Sollte er für schuldig befunden werden, dann droht ihm eine Höchststrafe von bis zu 15 Jahren Haft.