RUSSLAND: Universität droht Student mit Rauswurf, weil er schwul sein soll
Rund sechs Jahre nachdem Russland das Anti-Gay-Propagandagesetz eingeführt hat, zeigt sich dessen Auswirkung und auch die grundlegende, homophobe Haltung im Land immer wieder auf teils bizarre Art und Weise. Einem Studenten an der Ural Wirtschaftsuniversität in Jekaterinburg wurde nun gar von der Leitung mit dem Rauswurf gedroht, da er ein pinkes Smartphone habe und in den Sozialen Medien Mitglied bei Pro-LGBTI+ Gruppen sei. Dies sei Beweis genug, dass er selber schwul sei, erklärte der Student, nachdem er vom Vize-Präsident der Uni vorgeladen wurde. Die Tatsache, dass er eine Freundin habe, wurde als Gegenargument nicht akzeptiert.
Von der Universität selber heisst es mittlerweile, dass man eine staatliche Bildungseinrichtung sei und deshalb die Aktivitäten der Studenten auf den Sozialen Medien überwache und auf den moralischen Charakter hin prüfe. Darauf folgte gleich die rhetorische Frage, weshalb denn die entsprechende Abteilung der Universität nicht nachschauen solle, was die Studenten ausserhalb des Unterrichts machen? Die Universität liess aber auch dementieren, dass sie einem Studenten mit dem Rauswurf gedroht hätten.
Wegen dem Anti-Gay-Propagandagesetz verhindern die Behörden in Russland, dass es Pride-Veranstaltungen oder Demonstrationen für die Anliegen der LGBTI+ Community gibt. Seit das Gesetz vor sechs Jahren durch Vladimir Putin in Kraft trat sind die Zahl der LGBTI+ feindlichen Angriffe sprunghaft angestiegen.