SAMBIA: 15 Jahre Haft für schwules Paar

SAMBIA: 15 Jahre Haft für schwules Paar
Ihr einziges Verbrechen ist, dass sie sich lieben: Deshalb wurde nun ein schwules Paar in Sambia zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Die beiden Männer wurden durch ein Fenster beobachtet, wie sie in einem Hotel Sex hatten...

Es war im vergangenen Jahr, als zwei Männer wegen Sex wider der Natur in einem Hotel in Sambia verhaftet und schliesslich auch angeklagt wurden. Eine Hotelangestellte sagte gegen sie aus, da sie die Beiden durch ein Fenster beobachtet hat. Zudem lag dem Gericht Video- und Fotomaterial als Beweis vor. Nun wurde das Urteil gesprochen: Sie wurden zu je 15 Jahren Haft verurteilt. Das Gesetz, auf welches sich die Richter beriefen geht auf die britische Kolonialzeit zurück. Ab 1964 wurde aus Nordrhodesien Sambia und viele Gesetze wurden dabei von den Briten übernommen, darunter auch jenes gegen gleichgeschlechtliche Aktivitäten.

Der Präsident von Sambia, Edgar Lungu, rechtfertigte das harte Urteil in einem Interview damit, dass man Homosexualität ablehne. Wie soll das Land zivilisierter werden, wenn man dies zulasse. Und weiter fragte er den Journalisten, ob er nun denke, dass sie sehr primitiv seien, weil sie Homosexualität verpönen? Nicht mal Tiere würden dies machen, wettert Lungu weiter, weshalb sollten sie denn dazu gezwungen werden dies zu akzeptieren. Damit sie als gescheit, zivilisiert und fortschrittlich angesehen würden?

Auch der amerikanische Botschafter in Sambia, Daniel Foote, bekam die horrende Homophobie im Land zu spüren. Er bezeichnete das Urteil als schockierend und erklärte weiter, dass er sich von den sambischen Behörden nicht einschüchtern lasse. Dazu ergänzte er, dass die Beziehung zwischen zwei Männern niemanden verletze, im Gegensatz zu den Regierungsbeamten, welche Millionen von öffentlichen Geldern stehlen können, ohne dafür bestraft zu werden. Darauf protestierte der sambische Aussenminister, dass sich Foote nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen solle, und er werde sich in Washington direkt über ihn beschweren.