SAMBIA: US-Botschafter soll das Land verlassen - weil er Gays verteidigte

SAMBIA: US-Botschafter soll das Land verlassen - weil er Gays verteidigte
Die Schlagzeilen gingen um die Welt, als in Sambia zwei Männer zu je 15 Jahren Haft verurteilt wurden, und dies einzig, weil sie sich lieben. Der US-Botschafter kritisierte das Urteil und nun legt der Staatspräsident von Sambia nach: Er will, dass der Botschafter zurücktritt und das Land verlässt.

Er sei persönlich schockiert, wegen den strengen Urteilen gegen Japhet Chataba und Steven Samba, welche für ihre Beziehung bestraft werden, obwohl sie niemandem etwas antuen. Die beiden Männer wurden wegen gleichgeschlechtlichen Aktivitäten zu je 15 Jahren Haft verurteilt. Die Regierung messe mit zweierlei Ellen, wenn es um Verbrechen gehe, erklärte der US-Botschafter in Sambia, Daniel Foote, weiter, als das Urteil von zwei homosexuellen Männern bekanntgegeben wurde. Beamte könnten Millionen von öffentlichen Geldern abzweigen, ohne dass sie dafür bestraft würden.

Diese Aussagen von Daniel Foote kamen in Sambia alles andere als gut an, und besonders Staatspräsident Edgar Lungu setzt nun zum verbalen Rundumschlag an und fordert offiziell Massnahmen von der Regierung Donald Trumps in Washington DC. Man wolle eine solche Person nicht im Land haben, und fordere seine Entlassung, so Lungu.

Foote wurde auch selber bereits massivst bedroht, sodass er gar öffentliche Termine absagen musste. Er sei schockiert gewesen über den Hass und das Böse, welches ihm und seinem Land entgegen kam, mehrheitlich mit der Begründung von christlichen Werten, so Foote. Er habe immer gedacht, doch da liege er vielleicht falsch, dass Christ sein bedeute, dass man versucht wie Jesus Christus zu leben. Er sei nicht dazu befugt zu predigen, doch er könne sich nicht vorstellen, dass Jesus solche schlimmen Vergleiche angestellt hätte und Mitmenschen als "Hunde" oder "als schlimmer als Tiere" bezeichnet hätte, ein Vergleich, welcher viele der Landsleute in Sambia gegenüber Homosexuellen gemacht haben. Auf Minderheiten, insbesondere Homosexuelle, zu zielen und sie zu marginalisieren, sei ein Warnsignal für spätere Gräueltaten von Regierungen in vielen Ländern.

Dass die Homo- und Transphobie im Land schier grenzenlos zu sein scheint, zeigte auch das Statement von Präsident Edgar Lungu: Er würde auf die 500 Millionen Dollar Entwicklungshilfe verzichten, welche sein Land jährlich von den USA erhält, wenn es damit einher gehe, dass er die Rechte der LGBTI+ Community anerkennen müsse.