SCHWEIZ: Aufruf an den Bundesrat um Frauen und LGBTI+ Menschen aus Lesbos aufzunehmen

SCHWEIZ: Aufruf an den Bundesrat um Frauen und LGBTI+ Menschen aus Lesbos aufzunehmen
Zahlreiche Organisationen, darunter auch Pink Cross, die LOS, TGNS, InterAction sowie der Dachverband Regenbogenfamilien unterstützen einen Aufruf von Terre des Femmes an den Bundesrat, wonach die Schweiz einen solidarischen Beitrag an die Aufnahme von Geflüchteten aus Lesbos leisten soll. Dabei sollen unter dem Hashtag #evakuierenJETZT insbesondere Frauen und LGBTI+ aufgenommen werden, welche häufig massiver, oft sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind.

Schon vor dem Brand des Flüchtlingslagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos war die Situation insbesondere für allein flüchtende Frauen und Mütter, sowie für Mitglieder der LGBTI+ Community sehr prekär. Ohne Schutz oder Unterstützung vor Ort wurden sie oft Opfer von massiver, häuftig auch sexualisierter Gewalt. Durch den Brand und die damit noch unübersichtlichere Situation hat sich die Lage nochmals massiv verschlechtert und die daraus resultierende Gefahr hat stark zugenommen.

Neben Frauen sind dabei homo-, bi-, und asexuelle, sowie intergeschlechtliche, trans, non-binäre und queere Menschen in besonderem Masse Gewalt aufgrund ihrer Geschlechtsidentität, -ausdruck, - merkmale und/oder ihrer sexuellen Orientierung ausgesetzt. Die Zahl dieser allein flüchtenden Frauen, mit und ohne Kinder, sowie der LGBTI+ auf Lesbos wird derzeit auf rund 1300 Personen geschätzt. Sie müssen obdach- und schutzlos im Freien übernachten, was sie noch mehr zur Zielscheibe für Gewalt macht. Auch die teilweise bereits notdürftig errichteten Zelte bieten dabei kaum Schutz.

Terre des Femmes hat sich mit zahlreichen Organisationen, darunter auch Pink Cross, der Lesbenorganisation Schweiz Los, dem Transgender Network Switzerland TGNS, Interaction, sowie dem Dachverband Regenbogenfamilien zusammengeschlossen und gemeinsam fordern sie nun unter dem Hashtag #evakuierenJETZT, dass sich der Bundesrat für den Schutz aller Flüchtenden auf Lesbos einsetzt, und dass sich die Schweiz solidarisch an der Aufnahme dieser Menschen beteiligt. Dabei sollen vor allem die besonders vulnerablen Personen und deren Familien aufgenommn werden. Auch soll der Bundesrat die Hilfsbereitschaft von Städten annehmen, welche sich dazu bereit erklärt haben, Flüchtende aus Lesbos aufzunehmen.

Die unterzeichnenden Organisationen (alphabetisch):
Asile LGBT, cfd - die feministische Friedensorganisation, Collectif Femmes* Valais, Dachverband Regenbogenfamilien, Eidg. Kommission dini Mueter, Feministisches Streikkollektiv - Frauen*streikkollektiv Zürich, FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Frauen*streikkollektiv Bern, Frauen*streik Kollektiv Thun-BeO, FriedensFrauen Weltweit - PeaceWomen Across the Globe, InterAction - Association Suisse pour les Intersexes, Lesvos LGBTIQ+ Refugee Solidarity, Lesbenorganisation Schweiz LOS, Ni una menos Kollektiv, Marche mondiale des femmes Suisse, Medica Mondiale Foundation Switzerland, Pink Cross - Schweizer Dachverband der schwulen und Bi Männer*, SAO Association für Frauen auf der Flucht, Sexuelle Gesundheit Schweiz, Terre des Femmes Schweiz, TGNS - Transgender Network Switzerland