SCHWEIZ: Blutspendeverbot für MSM gelockert
Bislang war es schwulen und bisexuellen Männern in der Schweiz gänzlich verboten Blut zu spenden. Seit dem 1. Juli gilt jedoch ein gelockertes Verbot: Wenn sich Männer, welche mit Männern Sex haben (MSM), während zwölf Monaten enthaltsam zeigen, dann dürfen sie neu offiziell Blut spenden. Damit wurde das lebenslange Verbot aufgehoben, wobei unter diesen Voraussetzungen wohl nach wie vor der grösste Teil der MSM weiterhin nicht Blutspenden darf.
Die entsprechende Änderung der Bestimmungen wurde von der Organisation Blutspende SRK Schweiz bereits seit längerem gefordert und schliesslich im Januar von der zuständigen Behörde Swissmedic genehmigt. Die zwölf Monate wurden deshalb gewählt, um das Risiko einer Krankheitsübertragung weiterhin minim zu halten. Die Genehmigung der Öffnung des Blutspendeverbots wurde mit der Bedingung verknüpft, dass Blutspende SRK Schweiz jährlich einen Bericht verfassen muss, welcher über die Auswirkungen dieser Änderung aufklärt.
Die nun gefasste Lösung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, jedoch noch fern von der von LGBT-Organisationen geforderten Lockerung. Die Organisationen fordern, dass das persönliche Risikoverhalten im Fokus stehen sollte, und nicht die sexuelle Orientierung.
Auch andere Staaten haben das Blutspendeverbot für MSM im gleichen Umfang gelockert, wie die Schweiz. Andere Staaten haben die Lockerung bereits noch weiter vorangetrieben, während etwa Deutschland oder Österreich nach wie vor an einem lebenslangen Verbot für MSM festhalten. Das Verbot wurde damals am Anfang der Aids-Krise anfangs der 80er Jahre eingeführt.