SCHWEIZ: Nun gehts endlich vorwärts in Bezug auf Affenpocken

SCHWEIZ: Nun gehts endlich vorwärts in Bezug auf Affenpocken
Den Kauf von insgesamt 100‘000 Impfdosen hat der Bundesrat am Mittwoch bekanntgegeben. Hinzukommen noch 100 Dosen eines antiviralen Medikaments, welches zur Behandlung von schweren Fällen abgegeben werden kann. Nun liegt es an den Kantonen, den Zugang zu den Impfungen zu gewährleisten, sobald der Impfstoff verfügbar ist.

Während andere Länder längst am Impfen sind, so hat nun auch die Schweiz reagiert. Der Druck insbesondere aus der LGBTI+ Community, aber auch aus der Politik, scheint gewirkt zu haben. Hinzu kommt, dass die Schweiz mit derzeit deutlich über 400 Fällen eine der höchsten Inzidenzraten hat im europäischen Vergleich.

Wie der Bundesrat am Mittwoch bekanntgab, wird der Bund insgesamt 100‘000 Impfdosen von der Firma Bavarian Nordic bestellen. Dabei übernehmen das Bundesamt für Gesundheit BAG 40‘000 Dosen und die Armee 60‘000. Reichen die Impfdosen des BAG nicht aus, dann wird die Armee aus ihren Beständen zusätzliche Dosen zur Verfügung stellen. Zusätzlich hat der Bund auch 100 Dosen des antiviralen Medikaments Tecovirimat von der Firma SIGA bestellt, welches bei schweren Krankheitsverläufen eingesetzt werden kann.

Wann der Impfstoff verfügbar sein wird, ist noch nicht bekannt. Der Ball liegt dann aber bei den Kantonen, welche für die Verimpfung zuständig sein werden. Die Kosten für die Beschaffung des Impfstoffs und der Medikamente, sowie für die Anwendung sollen sich auf 8.6 Millionen Schweizer Franken belaufen, welche vorderhand vom Bund getragen werden. Sobald die Voraussetzungen aber gegeben sind, sollen die Obligatorischen Krankenkassen die Kosten übernehmen.

In der Schweiz leben mindestens 85'000 Männer, die Sex mit Männer haben (MSM) im Alter von 15 bis 65, erklärt Florian Vock, Leiter Key Populations der Aids-Hilfe Schweiz. Für einen ausreichenden Impfschutz in der Community gehe die Aids-Hilfe davon aus, dass 50'000 Exponierte (100'000 Impfdosen) geimpft werden müssen. Sie würden also damit rechnen, dass zusätzlich zu den Impfdosen des BAG auch diejenigen der Armee benötigt werden.

In Bezug auf die Verimpfung durch die Kantone weisst Florian Vock zudem daraufhin, dass es nicht zu peinlichen Befragungen oder unverhältnismässigen Ausschlusskriterien kommen dürfe. Es wäre ineffizient und stigmatisierend, die Leute nach Anzahl Sexualpartner oder HIV-Status zu fragen und würde nicht zuletzt die Privatsphäre verletzen. Weiter empfiehlt die Aids-Hilfe den Kantonen dringend, mit den spezialisierten Fachstellen für sexuelle Gesundheit wie Checkpoints zusammenzuarbeiten, um die betroffenen Männer zu erreichen.

In der Schweiz

Die wichigsten Informationen und Antworten auf die drängsten Fragen rund um das Thema Mpox (vormals: Affenpocken) findest Du hier:

Informationen zu den Impfstandorten in den einzelnen Kantonen

Dr. Gay: Informationen von Dr. Gay

Aids-Hilfe Schweiz: Informationen zu Mpox

Robert Koch Institut: Allgemeine Informationen des RKI zu Mpox