WELTWEIT: WHO ruft internationale Notlage wegen Affenpocken aus
Insgesamt 75 Länder haben mittlerweile bereits mehr als 16'000 bestätigte Affenpocken-Fälle vorzuweisen, und aufgrund dieser nach wie vor ungebremsten Ausbreitung des Virus hat sich die Weltgesundheitsorganisation nach Beratungen in Genf entschieden, mit der "Notlage von internationaler Tragweite" die höchste Alarmstufe auszurufen.
Der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, erklärte an einer Pressekonferenz, dass sich dieser Ausbruch aufgrund neuer Übertragungswege auf der ganzen Welt ausgebreitet habe. Man wisse noch zu wenig darüber, aber die Kriterien der internationalen Notlage seien damit erfüllt.
Tedros erklärte aber auch, dass die Mehrheit des Expertenkomitees die Einstufung nicht wollte. So seien neun gegen diese Einstufung gewesen und sechs Mitglieder dafür. Er habe sich schlussendlich gegen eine Mehrheit der beratenden Experten entschieden, die internationale Notlage auszurufen.
Unmittelbare Auswirkungen hat die höchste Alarmstufe, welche die WHO ausrufen kann, keine, doch damit sollen die Regierungen der einzelnen Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert werden, die nötigen Massnahmen zu ergreifen, um eine weitere Ausbreitung der Affenpocken einzudämmen. Spitäler sollen ihre Mitarbeitenden sensibilisieren, die Bevölkerung soll besser aufgeklärt werden und bei Verdacht sollen sofort Schutzmassnahmen getroffen werden.
Mit den richtigen Strategien in der richtigen Gruppe könne dieser Ausbruch gestoppt werden, erklärte der Generaldirektor weiter, denn das Virus breite sich derzeit hauptsächlich unter Männern aus, welche Sex mit Männern haben. Gleichzeitig warnte er aber auch davor die Gruppe der MSM aufgrund dessen zu stigmatisieren.
Das Bundesamt für Gesundheit BAG in der Schweiz geht derzeit von einer mässigen Gefahr für die Bevölkerung aus. Man beobachte aber die Entwicklung genau und beurteile die Situation stets den aktuellen Erkenntnissen nach neu. Seit dem 20. Juli gilt in der Schweiz zudem eine Meldepflicht bei neuen Infektionen.
Informationen zu den Impfstandorten in den einzelnen Kantonen
Dr. Gay: Informationen von Dr. Gay
Aids-Hilfe Schweiz: Informationen zu Mpox
Bundesamt für Gesundheit BAG: Informationen zu Mpox
Robert Koch Institut: Allgemeine Informationen des RKI zu Mpox