SENEGAL: 2 Männer kritisierten den Premier als zu gay-friendly - Gefängnis!

SENEGAL: 2 Männer kritisierten den Premier als zu gay-friendly - Gefängnis!
In Senegal wurden zwei Männer verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie den seit April amtierenden Premierminister kritisierten. Sie unterstellten ihm, Homosexualität zu tolerieren und zu wenig gegen queere Menschen zu unternehmen.

Senegal ist für sein äusserst LGBTI+ feindliches Umfeld bekannt, doch trotzdem warfen ein Iman und ein Polit-Aktivist dem frisch eingesetzten Premierminister Ousmane Sonko vor, dass er zu tolerant gegenüber queeren Menschen sei. Den Stein ins Rollen brachte der Besuch des linken Politiker Jean-Luc Mélenchon aus Frankreich, der auch von Sonko empfangen wurde.

Mélenchon nutzte während einer Rede vor Studierenden an einer Universität die Möglichkeit und sprach sich für die Rechte queerer Menschen und für die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aus. Dabei wurde er von den Student:innen vor Ort ausgebuht. Sonko liess darauf verlauten, dass westliche Länder bei sozialen Themen, wie etwa den Rechten für LGBTI+, zurückhaltender sein sollen, da dies sonst in Senegal und in anderen mehrheitlich muslimisch geprägten Ländern zu einer anti-westlichen Stimmung führen könne.

In einem Interview mit der BBC bezeichnete der neue Premierminister zudem Homosexualität als nicht akzeptiert, aber als toleriert. Mit sozialen Fragen wie dem Thema Homosexualität werde er zudem so umgehen wie er es für richtig halte und wie es seiner eigenen gesellschaftlichen und kulturellen Haltung entspreche. Er werde sich dabei weder übermässig von den ehemaligen Kolonialmächten noch von anderen Einflüssen von aussen beeinflussen lassen.

Diese Haltung war für ein Iman und einen Polit-Aktivisten zu wenig strikt und so warfen sie dem Premierminister in einem Video vor, Homosexualität zu tolerieren und zu wenig gegen queere Menschen zu unternehmen. In der Folge mussten sich die beiden Männer vor Gericht verantworten. Sie wurden nun wegen der Verbreitung von „Fake News“ zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten und einer Geldstrafe von rund 150 Schweizer Franken verurteilt.