SENEGAL: 4 Personen wegen angeblicher Homosexualität verhaftet

SENEGAL: 4 Personen wegen angeblicher Homosexualität verhaftet
Im Senegal stehen die Wahlen kurz bevor, und dass Politiker nicht als LGBT-freundlich dastehen, greifen sie jeweils mit harter Hand gegen die Community durch: So wurden nun zwei Frauen und zwei Männer verhaftet, weil sie angeblich homosexuell sein sollen...

Es waren Videos, welche die beiden Frauen und die beiden Männer beim abgeblichen Sex zeigten, welche in der Nachbarschaft herumgereicht und schliesslich auch der Polizei zugespielt wurden. Diese griff danach hart durch und verhaftete die vier Personen in der Hauptstadt Dakar kurzerhand. Ihnen drohen nun bis zu 2400 Schweizer Franken Busse und fünf Jahre Haft.

Die erneuten Verhaftungen kommen nur kurz nachdem Scheich Abdel Kalifa Karaboué ebenfalls wegen „einem Akt gegen die Natur“, wegen Drogen und wegen der Vergewaltigung eines Mitarbeiters zu vier Jahren Haft und einer Geldbusse von 3450 Schweizer Franken verurteilt wurde.

Die Strafe gegen ihn, sowie auch die jüngsten Verhaftungen in Dakar, wurden von zahlreichen Menschenrechtsorganisationen als politisch motiviert verurteilt. Die Regierung wolle damit nur öffentlich Stärke gegenüber der LGBT-Community zeigen. Wenn die Wahlen 2019 näher kommen, machen die Parteien ihren Standpunkt gegenüber der LGBT-Community klar, indem sie deren Mitglieder verhaften, heisst es von PanAfrica ILGA (PAI). Die senegalesischen Politiker müssen für ihre homophoben Standpunkte und für die Menschenrechtsverletzungen, welche sie im Rahmen der Wahlen begehen, zur Rechenschaft gezogen werden, fordert denn auch PAI.

Auch die lokale LGBT-Organisation Arc en Ciel verurteilt das Vorgehen der Politiker und erklärt, dass man junge Schwule, Lesben und Transgender auf die Razzien und das harte Durchgreifen der Polizei vorbereiten wolle, damit sie wissen, wie sie sich schützen können. Mit dem Wahlkampf würde auch die Hexenjagd auf sexuelle Minderheiten beginnen, denn dies sei die Antwort auf all jene, welche die Regierung als Pro-LGBT bezeichnen.

Homophobie ist im Senegal sehr tief verankert, und wird von den höchsten politischen Ämtern immer wieder befeuert. So kommt es immer wieder zu Razzien und Massenverhaftungen, und Staatspräsident Macky Sall liess sich damit zitieren, dass er die gleichgeschlechtliche Liebe niemals legalisieren werde...