SENEGAL: Präsident will Homosexualität niemals legalisieren
Weil der Entwurf der neuen Verfassung, welche Präsident Macky Sall vorstellte, zu weltlich sei und auf religiöse Inhalte verzichtet, kam Kritik auf. Verschiedene Politiker zeigten sich gar besorgt darüber, dass dies zur Legalisierung von Homosexualität führen könnte. Diese Ängste wurden nun aber von Sall zerstreut. Er berief extra ein ausserordentliches Treffen mit seinem Kabinett ein und erklärte, dass Homosexualität in seinem Land niemals legalisiert werde so lange er an der Macht sei.
Weiter forderte Sall seine Minister auf, diese Klarstellung im ganzen Land und in den religiösen Zentren zu verbreiten. Offenbar macht sich der Präsident sorgen, dass sein Verfassungsentwurf einen schweren Stand haben könnte um angenommen zu werden. Im kommenden Mai wird nämlich über diesen Entwurf abgestimmt.
Homosexualität wird im Senegal als Akt gegen die Natur bezeichnet und ist illegal. So können darauf bis zu fünf Jahre Haft ausgesprochen werden, zusammen mit Geldbussen von bis zu 2‘500 Schweizer Franken. Erst im vergangenen Dezember wurden in der ehemaligen, französischen Kolonie elf Männer verhaftet, welche beschuldigt werden, schwulen Sex gehabt zu haben. Im August wurden zudem sieben Männer zu je sechs Monaten Haft verurteilt. Sie wurden während einer Polizeirazzia verhaftet und ebenfalls wegen sexuellen Aktivitäten untereinander angeklagt.