SIMBABWE möchte zurück in den Commonwealth, aber...

SIMBABWE möchte zurück in den Commonwealth, aber...
Es war im Jahr 2003 als sich Simbabwe aus dem Commonwealth verabschiedet hat. Doch nun gehört Präsident Mugabe der Vergangenheit an, und die neue Führung des Landes erwägt offenbar einen Wiedereintritt. Doch hat das Land mit seiner äusserst homophoben Vergangenheit überhaupt eine Chance wieder aufgenommen zu werden?

Wegen Betrug und Gewalt im Zusammenhang mit Wahlen wurde Simbabwe vorübergehend aus dem Commonwealth suspendiert, und als Reaktion darauf entschied sich der damalige Präsident Robert Mugabe, sich und das Land gleich vollständig aus der Staatenverbindung zurückzuziehen. Mittlerweile gehört die Ära Mugabe der Vergangenheit an, und wie es in einer nun veröffentlichten Erklärung heisst, streben zahlreiche Abgeordnete einen Wiedereintritt Simbabwes in den Commonwealth an - sofern die Bedingungen stimmen.

Und genau dort könnte der Knackpunkt liegen: Der Commonwealth hat sich insbesondere in jüngster Zeit verstärkt für die Einhaltung der Rechte der LGBTs ausgesprochen, und diese Bilanz wäre in Simbabwe äusserst bedenklich. Zwar hat sich Mugabes Nachfolger Emmerson Mnangagwa dafür eingesetzt, faire und friedliche Wahlen durchzuführen, was ihm auch gelungen ist, und er will sein Land auch wieder für ausländische Investoren attraktiver machen, doch gerade in Bezug auf die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender sieht es nach vor sehr düster aus.

Homosexualität ist nach wie vor illegal, und so wie es aktuell aussieht, hat es die aktuelle Führung des Landes unter Emmerson Mnangagwa auch nicht zur Priorität erklärt, diese Gesetze abzuschaffen. Mnangagwa machte vielmehr klar, dass es nicht in seiner Verantwortung liege, diese Gesetze aufzuheben. Es sei vielmehr an jenen Menschen, welche dies wünschen, dass die sich dafür einsetzen. Homosexualität sei nun mal per Verfassung verboten, und an diese müsse man sich halten.

Aktuell gibt es in 36 der 53 Commonwealth-Staaten Gesetze gegen LGBTs. Vor wenigen Wochen überraschte die britische Premierministerin Theresa May am Commonwealth Gipfel mit einer Entschuldigung dafür, dass Grossbritannien Homo- und Transphobie in Form von Anti-Gay-Gesetzen in seine ehemaligen Kolonien exportiert habe. Man setze sich dafür ein, dass Homosexualität überall im Commonwealth entkriminalisiert werde.