SINGAPUR: Ehe von Transgender-Paar annuliert, doch...

SINGAPUR: Ehe von Transgender-Paar annuliert, doch...
Nach dem einer der Partner die Transition gestartet hat, wurde ihre Ehe durch den Staat Singapur für ungültig erklärt. Doch nun setzen sich die Beiden zur Wehr und sie wollen sich ihre Ehe per Gericht zurück erkämpfen...

Faith und Bryce Volta haben geheiratet, doch da Faith nun ihre Transition begonnen, sich einer geschlechtsangeleichenden Operation unterzogen und entsprechend ihr Geschlecht in den offiziellen Dokumenten auf „weiblich“ geändert hat, wurde ihre Ehe sechs Monate nach der Operation durch den Staat Singapur annuliert. Die Begründung der Behörden: Ihre Ehe sei dadurch zu einer gleichgeschlechtlichen Ehe geworden, und diese sei in Singapur verboten.

Das Nicht-Mehr-Ehepaar Volta hat sich nun entschieden, für ihre Ehe zu kämpfen und sie haben einen Antrag beim Obergericht gestellt, damit die Entscheidung der Behörden noch einmal geprüft werde. Vor Gericht werden sie von Anwältin Eugene Thuraisingam vertreten.

Eine schwullesbische Ehe wird von Singapur nicht anerkannt, denn, laut Premierminister Lee Hsien Loong sei sein Land noch nicht bereit dafür. Selbst gleichgeschlechtlicher Sex ist aktuell nach wie vor strafbar, obwohl das Gesetz nicht mehr angewandt wird. Eine Aufhebun kommt aber offenbar trotzdem aktuell nicht in Frage. Das Gesetz stammt noch aus Kolonialzeiten, als Singapur der britischen Krone unterstellt war.

Singapur hat ein äusserst zwiespältiges Verhältnis zum Thema Homosexualität. Obwohl die Regierung versucht nach aussen ein modernes Gesellschaftsbild zu vermitteln, um damit nicht zuletzt für Grosskonzerne ein attraktives Umfeld zu bieten, so scheint aber vor allem ein eigentlich kleiner, aber sehr lauter und einflussreicher Teil der Bevölkerung bestehend aus Organisationen verschiedenster Kirchen und Religionen, alles zu unternehmen, um einen Fortschritt in Bezug auf die Rechte der LGBTs zu verhindern. So werden auch dem jährlich stattfindenen Pink Dot Festival, ähnlich einer Pride aber ohne Demonstrationszug, mit immer neuen Auflagen Steine in den Weg gelegt, um es am Wachsen zu hindern. Erfreulicherweise stellen sich aber immer mehr lokale Geschäfte auf die Seite der LGBT-Community...