SINGAPUR: Trotz strikter Auflagen der Regierung kamen 20'000 ans Pink Dot
Es waren konservative Gruppierungen, welche die Regierung zum Handeln aufforderten um dem Pink Dot damit enge Fesseln anzulegen: Internationale Sponsoren wie Google, Facebook oder Barclays wurden nicht mehr erlaubt und es durfte auch niemand mehr teilnehmen, der nicht einen Pass von Singapur hat. Der Grund: Internationale Firmen und andere Staatsangehörige sollen sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen. Dies sind äusserst strenge Auflagen für ein Festival, welches wie eine Pride eine derart grosse internationale Ausstrahlung hat, und dies in einem Land, welches derart von internationalen Grosskonzernen lebt.
Den Veranstaltern ist es trotzdem gelungen ein eindrückliches Zeichen in die Welt zu senden: Sie schafften es genügend Sponsorengelder von lokalen Unternehmen zu sammeln, um die Durchführung und die damit verbundenen Sicherheitskosten zu decken. Und so kamen auch in diesem Jahr wieder rund 20'000 Menschen auf den Hong Lim Park im Zentrum Singapurs um das Pink Dot zu feiern. Dies sind zwar rund 5'000 weniger als im vergangenen Jahr, doch damals durfen auch noch alle Touristen und Expads der grossen, dort ansässigen Konzerne teilnehmen.
Sie formten mit pink leuchtenden Punkten (Dots) einen grossen Pink Dot: Während sie im vergangenen Jahr noch "Love" damit schrieben, so waren es diesmal Regenbogenfarben, welche den Pink Dot durchzogen. Hinzu kamen während dem ganzen Tag Reden und Konzerte, und es gab zahlreiche Informationsstände vor Ort.
Damit ist es Pink Dot auch gelungen, ein deutliches Signal an die Regierung zu senden, endlich in Bezug auf die Rechte der LGBTs tätig zu werden. Homosexualität an sich ist in Singapur zwar nicht verboten, doch der gleichgeschlechtliche Sex zwischen Männern kann mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Doch obwohl dieses Gesetz offiziell nicht mehr angewandt wird, so weigert sich die Politik trotzdem, diesen Artikel zu löschen. Die Regierung will sich zum Thema Homosexualität "neutral verhalten", wie der Justizminister kürzlich erklärte.