SINGAPUR: LGBTI+ Inhalte in Filmen bleiben streng kontrolliert
Weil im Disney/Pixar-Animationsfilm Lightyear ein kurzer Kuss zwischen zwei Frauen zu sehen ist, wurde der Film in zahlreichen islamischen Ländern verboten, und auch in Singapur griffen die Behörden ein und erhöhten deswegen das Freigabealter des Films. So erhielt Lightyear vom Ministry of Communications and Information (MCI) und von der Infocomm Media Development Authority (IMDA) deswegen nur die Altersfreigabe 16.
Obwohl der Premierminister von Singapur, Lee Hsien Loong, am 21. August verkündet hat, dass die Regierung die Section 377A, welche gleichgeschlechtliche Aktivitäten verbietet, aufheben wird, so sollen diese strengen Restriktionen was Filme und Medien angeht, auch weiterhin bestehen bleiben. Dies erklärte das MCI in einer Mitteilung.
LGBTI+ Inhalte sollen damit weiterhin nur einem älteren Publikum offen stehen. Man wolle damit jüngeres Publikum schützen und dafür sorgen, dass sie nur dem Alter entsprechende Inhalte zu sehen bekommen, heisst es aus dem Ministerium. Gleichzeitig soll älteres Publikum damit die Möglichkeit erhalten, sich selber eine Meinung über eine ganze Reihe an Inhalten zu bilden.
LGBTI+ Inhalte würden ein höheres Alter voraussetzen, denn man verfolge weiterhin den Ansatz, dass gesellschaftlich heikle Themen über Werte und Normen geregelt werden müssen. Daher werde man an den bestehenden Richtlinien festhalten, so das MCI.
Aktuell gilt eine Altersfreigabe von mindestens 16 Jahren, wenn etwa ein Kuss zwischen Personen des gleichen Geschlechts zu sehen ist, der Film aber ansonsten für Kinder und Jugendliche gedacht wäre, wie eben bei Lightyear von Disney/ Pixar. Ist Homosexualität Teil eines Nebenstrangs der Erzählung des Films, dann gilt das Alter 18.
Erst ab einem Alter von 21 Jahren können zudem Filme gesehen werden, in welchen sexuelle Aktivitäten zwischen Personen des gleichen Geschlechts zu sehen sind, oder wenn der Fokus des gesamten Films auf „alternativen Sexualitäten“ liegt, heisst es vom MCI und vom IMDA.