SINGAPUR: Männer rauben Grindr-Date aus

SINGAPUR: Männer rauben Grindr-Date aus
Zwei Männer in Singapur haben einen anderen Mann via der Gay Dating-App Grindr getroffen, ihn angegriffen und ihm so Wertgegenstände im Wert von rund 2200 Franken gestohlen. Beide Männer wurden nun zu mehrjährigen Haftstrafen und je 12 Peitschenhieben verurteilt. Das perfide an solchen Übergriffen ist, dass der gleichgeschlechtliche Sex in Singapur immer noch strafbar ist und sich daher viele Opfer gar nicht erst getrauen, dies der Polizei zu melden.

Die beiden Männer begann im August 2016 über die schwule Dating App Grindr mit dem Opfer in Kontakt zu treten. Der 43- und der 29-Jährige gaben sich als westlichen Mann auf der Suche nach einem Treffen aus, doch sie planten offenbar von Anfang an, ihr Opfer auszurauben. Da gleichgeschlechtlicher Sex theoretisch in Singapur immer noch per Gesetz bestraft werden kann, gaben sich die beiden Männer beim ersten Treffen in der Nacht an einer Bushaltestelle als Polizisten aus, um das Opfer damit einzuschüchtern.

Sie drängten den 26-Jährigen in eine Ecke und verlangten seine Tasche kontrollieren zu dürfen. Der Mann willigte erst ein und folgte den Anweisungen. Als er jedoch merkte, dass es sich bei den Beiden kaum um Polizisten handeln kann, begann er sich zu wehren. Einer der Täter war gar so dreist und wählte die Notfall-Nummer der Polizei um Verstärkung anzufordern, da sich der „verdächtige Mann“ gegen eine Kontrolle wehre. Dem Mann gelang darauf die Flucht doch beim Wegrennen fiel er hin und die beiden Verfolger stahlen ihm seine Prada-Tasche im Wert von rund 1000 Singapur-Dollar, rund 720 Schweizer Franken, mitsamt dem Inhalt im Wert von rund 2000 Dollar, darunter ein Laptop, sowie das Portemonnaie. Dem Opfer gelang schliesslich die Flucht mit einem Taxi und sein Cousin alarmierte später in der Nacht die Polizei.

Der Ältere der beiden Täter wurde nun zu einer Haftstrafe von 3 Jahren und zwei Monaten, plus 12 Peitschenhieben verurteilt. Da er die Haftstrafe nicht direkt antritt, sondern erst ab dem 29. März, musste er zudem eine Kaution von 25‘300 Franken hinterlegen. Der jüngere Mittäter wurde bereits im vergangenen Oktober zu insgesamt drei Jahren Haft und 12 Peitschenhieben verurteilt. Dies entspricht der Mindeststrafe für ein solches Vergehen.