SPANIEN: LGBTI+ Center in Madrid mit Schmierereien verunstaltet

SPANIEN: LGBTI+ Center in Madrid mit Schmierereien verunstaltet
Die Debatte um ein neues Gesetz, welches die rechtliche Situation für Transmenschen stark vereinfachen und verbessern würde, wird immer hitziger. Nun wurde das lokale LGBTI+ Center im queeren Viertel Chueca der spanischen Hauptstadt Madrid Opfer von Vandalen.

Die Wogen rund um ein neues Gesetz für Transmenschen gehen derzeit nicht nur in der Politik hoch, sondern überträgt sich auch auf die Bevölkerung. Beim Vorstoss von Unidos Podemos, des Koalitionspartners der Regierungspartei, der Sozialdemokraten, von Premierminister Pedro Sánchez, geht es darum, dass Transmenschen einfacher ihr Geschlecht in den offiziellen Dokumenten anpassen können, und zwar ohne sich einer medizinischen Abklärung unterziehen zu müssen. Nachdem es aber durch die Regierungspartei zu Verzögerungen bei der Debatte kam, organisierten Transmenschen einen Hungerstreik vor dem Abgeordnetenhaus in Madrid.

Wenige Tage später wurde nun das LGBTI+ Center, der Colectivo de Lesbianas, Gays, Transexuales y Bisexuales de Madrid COGAM, im queeren Viertel Chueca in Madrid mit LGBTI+ feindlichen Schmierereien verunstaltet. Dabei drückten die Urheber vor allem ihren Unmut über diesen neuen Gesetzesentwurf aus. So stand etwa geschrieben "Queer sei frauenfeindlich" oder "Geschlecht ist nicht gleich wie Gender".

In einem Tweet verurteilt COGAM die Schmierereien aufs schärfste und schreibt, dass jene, welche keine Argumente oder Gründe haben, zu Vandalismus und Gewalt greifen. Man werde COGAM damit im Kampf für die Gleichstellung nicht aufhalten.

Zahlreiche Politiker*innen meldeten sich ebenfalls zu Wort und verurteilten die Tat. So erklärte etwa die spanische Ministerin für Gleichstellung, Irene Montero, dass weder Transphobie noch Homophobie je einen Platz in unserer Gesellschaft haben werden. LGBTI+ Rechte seien Menschenrechte. Schauspielerin und trans Politikerin Carla Antonelli meinte zudem, dass die Wichtigkeit dieses Gesetzes mit jeder Attacke und jeder Beleidigung zunehme. Auch der Kandidatat für das Amt des Bürgermeisters von Madrid, Pablo Iglesias, verurteilte die transphobe Attacke aufs schärfste, und lobte zudem die Arbeit von COGAM.