ST. LUCIA: Wahlniederlage für LGBTI+ feindliche Kräfte im Land
In St. Lucia regiert die Labour Party, und sie konnte bei den Wahlen vor wenigen Tagen einen deutlichen Wahlsieg erzielen und der Oppositionspartei, der United Workers Party, eine deutliche Niederlage bescheren. Dies ist aus LGBTI+ Sicht daher erfreulich, da die Opposition einen queerfeindlichen Wahlkampf führte und explizit mit den traditionellen Familienwerten auf Stimmenfang ging. Das Resultat: Die United Workers Party fuhr ihre bislang grösste Niederlage ein.
Wie LGBTI+ Organisationen betonen, habe sich die Labour Party in der Vergangenheit zwar ebenfalls nicht als grosser Verbündeter der Queer Community gezeigt, aber sie habe sich auch nicht gegen die Rechte queerer Menschen gestellt. Weiter rechnen sie Labour aber hoch an, dass sie das Urteil eines Gerichts in diesem Sommer, mit welchem gleichgeschlechtliche Aktivitäten legalisiert wurden, akzeptierten. Dadurch wurde ein jahrelanges Berufungsverfahren verhindert.
Es war in diesem Sommer als das Oberste Gericht der Ostkaribik urteilte, dass die sogenannten Sodomiegesetze von St. Lucia gegen die Verfassung des Landes verstossen. Die Regierung entschied darauf, die Entscheidung zu akzeptieren, womit einvernehmliche, gleichgeschlechtliche Handlungen legalisiert wurden.
Wie LGBTI+ Organisationen erklären, zeigen nun auch die Wahlen den Fortschritt und die steigende Akzeptanz gegenüber queeren Menschen. Die Sichtbarkeit und auch der Einsatz für die Rechte für LGBTI+ habe zugenommen, auch wenn es noch immer christliche Organisationen gebe, welche dagegen ankämpfen. In den Medien finde man zudem immer häufiger auch neutrale oder sogar positive Berichte zu queeren Themen, auch wenn es nach wie vor beides gibt.
Die lokalen Aktivist:innen sind sich aber auch im klaren, dass der LGBTI+ Community bis zur vollständigen Akzeptanz noch ein langer Weg bevorsteht.