ST. LUCIA: Gleichgeschlechtliche Handlungen wurden legalisiert

ST. LUCIA: Gleichgeschlechtliche Handlungen wurden legalisiert
Mit der Karibikinsel St. Lucia hat ein weiteres Land gleichgeschlechtliche Aktivitäten legalisiert. Das Oberste Gericht der Ostkaribik hat die entsprechende Bestimmung im Strafgesetz als verfassungswidrig eingestuft und somit aufgehoben. Nun sind es noch 64 Länder, welche einvernehmliche, gleichgeschlechtliche Handlungen kriminalisieren.

Auf politischem Weg waren sämtliche Versuche durch die LGBTI+ Community gescheitert und noch im Jahr 2021 stellte sich die Regierung von St. Lucia gegen eine Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten. Wie die Eastern Caribbean Alliance for Diversity and Equality mitteilt, hat nun aber der Oberste Gerichtshof der Ostkaribik ein wegweisendes Urteil gefällt.

In einer Mitteilung schreibt die Organisation, dass Richter Shawn Innocent die Paragraphen 132 und 133 des Strafgesetzbuchs von St. Lucia als Verstoss gegen den Bill of Rights der Verfassung beurteilt. Damit werden einvernehmliche, gleichgeschlechtliche Handlungen legalisiert. Ob dieses Urteil bestand haben wird, muss sich weisen, denn noch könnte die Regierung das Urteil weiterziehen.

Die Eastern Caribbean Alliance for Diversity and Equality und auch weitere LGBTI+ Organisationen sprachen von einen Hoffnungsschimmer für die Region. Das Engagement für die Gleichstellung und für die Rechte queerer Menschen werde immer wieder von Neuem auf die Probe gestellt.

Die Entwicklungen in den Karibikstaaten ist kompliziert. Zuletzt haben Antigua und Barbuda, St. Kitts und Nevis, Barbados und Dominica gleichgeschlechtliche Aktivitäten entkriminalisiert. In Jamaika wiederum entschied sich das Oberste Gericht des Landes nach einer Klage eines schwulen Mannes dagegen. Auch die Gerichte von St. Vincent und den Grenadinen liessen den Straftatbestand im vergangenen Jahr weiter im Gesetz bestehen. Erst im März 2025 hat zudem ein Berufungsgericht in Trinidad und Tobago gleichgeschlechtliche Handlungen wieder für illegal erklärt, nachdem eine vorherige Instanz das Verbot aufgehoben hat.

Aktuell sind es nach dem Urteil von St. Lucia noch immer 64 Staaten weltweit, welche gleichgeschlechtliche Handlungen kriminalisieren - und dies von langen Haftstrafen bis hin sogar zur Todesstrafe. Auch wenn diese Gesetze gegen queere Menschen in einigen Ländern nicht mehr angewandt werden, so können sie trotzdem noch dazu benutzt werden um LGBTI+ einzuschüchtern, zu bedrohen oder gar zu erpressen.