ST. LUCIA/ ST. KITTS & NEVIS: Gleichgeschlechtliche Aktivitäten bleiben illegal
Der UN-Menschenrechtsrat nimmt jedes Jahr ein paar seiner Mitgliedsstaaten in Bezug auf die Menschenrechte unter die Lupe und veröffentlicht danach einen Bericht über die aktuelle Lage. Diesmal waren unter anderem die beiden Karibik-Staaten St. Lucia, sowie Saint Kitts und Nevis an der Reihe.
Für Kritik sorgte dabei einmal mehr ein noch aus der Kolonialzeit stammendes Gesetz, welches in beiden Ländern für gleichgeschlechtliche Aktivitäten bis zu zehn Jahren Haft vorsieht. In Saint Kitts und Nevis kann zudem noch Zwangsarbeit hinzukommen.
Der Menschenrechtsrat forderte daher beide Nationen auf, die entsprechenden Gesetze abzuschaffen - doch erneut ohne Erfolg. Daneben forderte man die beiden Staaten auch auf, umfassende Gesetze einzuführen, welche auch vor Diskriminierung auf Basis der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität schützen, etwa im Bereich der Bildung oder der Gesundheit.
Laut Human Rights Watch haben es die Regierungen sowohl von St. Lucia, wie auch Saint Kitts und Nevis, abgelehnt, diese Gesetze aufzuheben. In beiden Ländern werden diese Gesetze zwar kaum mehr angewandt, aber sie werden nach wie vor dazu benutzt, um queere Menschen damit zu diskriminieren oder zu erpressen. Weiter werden damit auch Gewalt, sowie die gesellschaftliche Stigmatisierung oder Diskriminierung gerechtfertigt.
In beiden Ländern, aber insbesondere in St. Lucia, sind LGBTI+ Feindlichkeiten weit verbreitet. Es gibt kaum queere Personen, welche ein Coming out gewagt haben, da sie sich vor den Konsequenzen fürchten, welche leider nicht selten von Drohungen bis zu massiver Gewalt oder gar Mord reichen können.