TAIWAN: 27 Konzerne unterstützen Marriage Equality
Der Abstimmungskampf wird hitzig und mitunter homophob geführt. Besonders die Gegner der Öffnung der Ehe schüren Hass und Vorurteile und verbreiten Fehlinformationen. Homosexualität und Aids werden in einem Atemzug genannt, obwohl dieses Thema nichts mit Marriage Equality zu tun hat. Und eine wahre Familie könne nur aus Mutter, Vater und Kind bestehen.
27 grosse Firmen und Konzerne haben sich nun in den Abstimmungskampf eingemischt und öffentlich Stellung für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare bezogen. Diversität, Inklusivität, Respekt, Gleichstellung und die Nicht-Diskriminierung seien Werte, welche sie wertschätzen und welche sie in ihren Firmen und in ihrem wirtschaftlichen Handeln hochhalten, heisst es in ihrer gemeinsamen Erklärung. Unter den Unterzeichnern befinden sich grosse, taiwanesische Unternehmen wie Portico, Pegatron oder Kunnex, aber auch die jeweiligen Ableger von internationalen Konzernen wie Google, HP oder Microsoft.
Angestellte in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften würden das selbe Recht zum Heiraten verdienen, wie alle anderen auch, heisst es zudem. Weiter beziehen die Firmen auch Stellung zu einer zweiten Vorlage, welche LGBT-inklusiven Unterricht an den Schulen vorsieht. So schreiben die Unterzeichner dazu, dass taiwanesische Studenten und Schüler eine Bildung verdienen, welche sie für eine Welt vorbereite, in welcher Diversität und Inklusivität bevorzugt werden.
Eigentlich hat das Oberste Gericht Taiwans bestimmt, dass die Ehe bis im kommenden Frühling für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden muss. Da die Regierung aber nur sehr zögerlich vorwärts machte, ist es den Gegnern gelungen eine Volksabstimmung anzustrengen, und somit hat nun am 25. November das Volk das letzte Wort. Sollte Marriage Equality abgelehnt werden, würde wohl an Stelle der gleichgestellten Ehe ein Partnerschaftsgesetz ausgearbeitet...