TAIWAN: Conversion Therapien werden verboten
Es gibt nur sehr, sehr wenige Länder auf der Welt, welche Conversion Therapien bislang verboten haben, und dazu gehört neu auch Taiwan. Statt wie anfänglich geplant unter dem Gesetz für Ärzte, wurde das Verbot nun einem Gesetz integriert, welches kriminelle Machenschaften und den Schutz, sowie die Rechte von Kindern und Jugendlichen regelt.
Man habe sich zu diesem Schritt entschieden, so der Vorsteher des Büros für medizinische Angelegenheiten, Shi Chong-Liang, nachdem man bei verschiedenen Organisationen, medizinischen Experten, sowie dem UN-Menschenrechtsrat und der Weltgesundheitsorganisation WHO Erkundigungen eingeholt hat. Dabei sei man zum Schluss gekommen, dass die Conversion Therapie keine medizinische Massnahme sei, sondern vielmehr ein Eingriff in die grundlegenden Menschenrechte, und dabei komme es nicht darauf an, ob der Therapeut eine medizinische Lizenz hat oder nicht.
Shi erklärte aber auch, dass trotz des Verbots von Conversion Therapien kein LGBT davor zurückschrecken solle, trotzdem therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn er etwa unter Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen leide.
Ein Verbot dieser schädlichen Therapieform kam in Taiwan erstmals im Dezember 2016 auf den Tisch. Darauf folgten öffentliche Anhörungen um die Notwendigkeit zu prüfen und ein entsprechendes Gesetz auszuarbeiten. Dabei ist es aber auch zu Verzögerungen gekommen, da man sich innerhalb des Gesundheitsministeriums nicht einig war, wie man das Verbot gesetzlich verankern kann, damit es am wirkungsvollsten ist.
Mit diesem Gesetz baut Taiwan seinen Vorsprung in Bezug auf die Rechte der LGBT Community weiter aus in Asien. Bislang kennen nur gewisse Bundesstaaten und Städte in den USA und Kanada ein solches Verbot, aber auch Malta als bislang einziges Land in Europa.