TANSANIA: Werden Gays bald öffentlich geoutet?

TANSANIA: Werden Gays bald öffentlich geoutet?
Die Regierung in Tansania verschärft die Verfolgung von Schwulen, Lesben und Transgender: Der stellvertretende Gesundheitsminister des Landes hat nun gar gedroht, sämtliche Namen von Gays zu veröffentlichen, welche sich online für Sex anbieten würden. Erst vor sechs Monaten wollte die Regierung zudem ein Verbot für alle NGOs durchsetzen, welche sich um die Anliegen der LGBTs kümmern.

Um die “Homosexuellen-Gemeinschaft niederzuschlagen” erklärte der stellvertretende Gesundheitsminister von Tansania, Hamisi Kigwangalla, dass er Listen veröffentlichen wolle, auf welchen sich die Namen von all jenen Gays befinden sollen, welche sich online für Sex anbieten. Via Twitter drohte er, dass er alle Namen von Gays nennen werde, welche ihren Körper online verkaufen. All jene, welche nun denken, diese Kampagne sei ein Witz, die würden sich irren, so Kigwangalla. Die Regierung habe viel Macht und alle, welche involviert seien, würden klammheimlich verhaftet. Und wenn sie einmal verhaftet sind, dann werden sie helfen müssen, auch die restlichen Personen noch zu finden.

Dies ist die aktuellste einer ganzen Reihe von Ankündigungen und Drohungen von ranghohen Politikern in Tansania um die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender zu beschränken. Kurz zuvor hat Tansania rund vierzig, privat geführte Aids-Kliniken verboten, welche angeblich Homosexualität promotet haben sollen. Diese Massnahme wurde damals vom Gesundheitsminister Ummy Mwalimu angeordnet, da die Kliniken gegen geltendes Recht in Tansania verstossen würden.

Erst vor rund einem halben Jahr drohte Hamisi Kigwangalla bereits, dass sämtliche Nichtregierungsorganisationen verboten werden, welche sich für die Rechte der LGBTs einsetzen. Diese Organisationen seien gefährlich für die Kultur in Tansania. Im vergangenen Juli hat zudem der oberste Beamte der Stadt Dar es Salaam, Paul Makonda, schon mal einen Versuch unternommen um die lokale LGBT-Community stärker zu verfolgen: Er drohte, sämtliche Personen zu verhaften, welche sich in den sozialen Medien als schwul, lesbisch oder transgender bezeichnen. In der Folge wurden auch Dutzende von Personen verhaftet, und sie mussten sich erniedrigen Analuntersuchungen unterziehen. Diese Praktiken werden von zahlreichen Menschenrechtsorganisationen als Folter eingeordnet.

Homosexualität ist in Tansania illegal und kann mit bis zu dreissig Jahren Haft bestraft werden.