THAILAND: Massive Ausschreitungen im queeren Nachtleben von Bangkok
Alles begann angeblich mit einem Streit, als zwanzig philippinische trans Sexarbeiterinnen eine Gruppe von sechs thailändischen trans Sexarbeiterinnen belästigte und versuchte, diese zu vertreiben. Ein Video davon verbreitete sich darauf in den Sozialen Medien in Windeseile und die Thailänderinnen begannen sich zu organisieren.
Sie versammelten sich vor einem Hotel im Rotlichtviertel Soi Sukhumvit 11, welches insbesondere von trans Philippinerinnen benutzt wird. Auch die Polizei war vor Ort und nahm im Hotel offenbar bereits einige Sexarbeiterinnen fest, weil sie nicht über die nötigen Papiere verfügten. Auf der Strasse eskalierte die Situation vollends als auch die einheimischen Sexarbeiterinnen eingegriffen haben. Es brach eine Massenschlägerei mit über hundert beteiligten Personen aus.
Gemäss Angaben der Polizei seien die Sicherheitskräfte zum Soi Sukhumvit 11 gerufen worden, weil sich dort eine grössere Menge an trans Arbeiterinnen versammelt habe. Man habe versucht Gewalt zu verhindern. Die Polizisten seien auch bewaffnet gewesen, wie es üblich sei. Die Polizei habe die Situation gut gemeistert und die Menge unter Kontrolle gehalten, erklärte ein Sprecher weiter.
Videos, welche über die Sozialen Medien verbreitet wurden, zeigen jedoch ein anderes Bild, und dass die Situation alles andere als unter Kontrolle war. Laut weiteren Quellen sollen gar bis zu 2'000 Personen an der Schlägerei beteiligt gewesen sein. Dabei seien auch viele Männer dazugekommen, welche den thailändischen trans Frauen zur Seite gestanden seien. Selbst in der lokalen Polizeistation sollen die Auseinandersetzungen weiter gegangen sein.
Die Polizei versucht nun mit weiteren Ermittlungen und der Auswertung von Überwachungskameras herauszufinden, welche der Sexarbeiterinnen sich wie lange im Rotlichtviertel von Bangkok aufgehalten haben. Den Philippinerinnen ist es mit einem Touristenvisum maximal erlaubt, 30 Tage in Bangkok zu bleiben.
Insgesamt sollen während der mehrere Stunden andauernden Auseinandersetzungen mindestens 20 Personen verhaftet worden sein. Es gab dabei auch zahlreiche Verletzte, doch die genaue Anzahl ist nicht bekannt. Das Soi 11 ist Bangkoks wohl berühmtestes Rotlichtviertel mit unzähligen Stundenzimmern, Massagesalons und Gogo Bars, obwohl Prostitution per Gesetz eigentlich verboten wäre.