THAILAND: Transgender will Premierministerin werden
Für die Sichtbarkeit der LGBTI+ Community ist ihre Kandidatur enorm wichtig, doch obwohl sie als zweite Kandidatin der Mahachon Partei gesetzt wird und derzeit ziemlichen Aufwind verspürt, dürfte sie chancenlos bleiben. Die Partei hat nämlich bei den letzten Wahlen 2014 nur einen Sitz holen können. Doch Pauline Ngarmpring zeigt grossen Einsatz und zeigt, wofür sie als Politikerin steht. Sie geht in jene Gebiete, wo sich sonst kaum je ein Kandidat hin verirrt, so etwa in die berühmtberüchtigten Rotlicht- und Ausgehviertel in der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Sie trifft sich dort mit den Menschen auf der Strasse und zeigt keine kontaktscheu, denn sie will von den Sorgen und der Probleme der Leute vor Ort erfahren. Etwa von den Masseurinnen, welche oft zu Doppelschichten gezwungen werden, und daher gesundheitlich angeschlagen sind.
Vor drei Jahren hat Pauline Ngarmpring mit der Transition begonnen. Seither hat sie ihren Job als Sportreporterin und Geschäftsfrau an den Nagel gehängt und es zu ihrer Aufgabe gemacht, die Gesellschaft aufzuklären. Als Politikerin hat sie dafür die perfekte Plattform um der immer noch vorhandenen Skepsis der Gesellschaft gegenüber LGBTI+ entgegenzutreten. Mit der Mahachon Partei hat sie dabei die richtige, politische Heimat gefunden. Das Parteiprogramm setzt einen Schwerpunkt bei den Menschenrechten und man scheut auch nicht davor zurück, explizit die Community, aber auch die Sexarbeiter*innen im Land direkt anzusprechen. Aktuell hat die Partei nur einen Sitz im Parlament, doch das Potential liege bei zehn Sitzen, zeigt sich Pauline Ngarmpring überzeugt.
Am 24. März ist der Stichtag: Dann wird in Bangkok gewählt und es bleibt zu hoffen, dass die Wahlen diesmal ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen. Damit soll die aktuelle Militärregierung abgelöst werden. Insgesamt sind 500 Sitze im Parlament neu zu besetzen, dabei treten rund 20 LGBTI+ Kandidaten zur Wahl an...