TSCHETSCHENIEN: Ist der bekannte russische Popsänger Zelimkhan Bakaev unter den Opfern der Schwulenverfolgung?

TSCHETSCHENIEN: Ist der bekannte russische Popsänger Zelimkhan Bakaev unter den Opfern der Schwulenverfolgung?
Er ist gerade einmal 25-jährig und seit August fehlt von ihm jede Spur: Freunde befürchten nun, dass der bekannte russische Popsänger Zelimkhan Bakaev gar nicht mehr am Leben ist, sondern Opfer der Schwulenverfolgung in Tschetschenien wurde.

Eigentlich wohnt er in Moskau, wo es für Schwule innerhalb Russlands etwas erträglicher ist, doch für die Hochzeit seiner Schwester reiste Zelimkhan Bakaev im August in die tschetschenische Hauptstadt Grozny. Als er eines Abends noch etwas in der Stadt wegging, kam er nicht mehr zurück und es gibt keine Hinweise, was mit ihm passiert ist, oder wo er sich aufhalten könnte. Freunde von ihm wollen gesehen haben, wie er von uniformierten Beamten aufgegriffen und abgeführt wurde. Auch Aktivisten befürchten, dass er Opfer der immer noch andauernden Schwulenverfolgung wurde.

Seit Dezember wurden weit über 100 Schwule in Tschteschenien verhaftet und in versteckte Konzentrationslager gebracht. Mindestens 10 Männer sind dabei ums Leben gekommen. Freunde befürchten nun, dass der Sänger das gleiche Schicksal ereilt hat.

Die Sorge seiner Familie und Freunde wurde unso grösser, als sie via Whatsapp angeblich von Zelimkhan Bakaev selber informiert wurden, dass er Russland verlassen habe. Dies passe überhaupt nicht zu ihm, erklärten sie, denn er schreibe kaum je Textmessages, und schon gar nicht bei solch grossen Entscheidungen. Er verschicke viel eher Voice Messages. Der Sänger habe zudem persönliche Schulden gehabt, was es unmöglich gemacht hätte für ihn, das Land zu verlassen.

Auch sein Instagram-Profil wurde in der Zwischenzeit gelöscht, aber erst nachdem kurz zuvor noch ein Foto gepostet wurde, mit welchem behauptet wird, dass sich Bakaev noch in Grozny befindet. Aktivisten vor Ort glauben nicht, dass der Sänger das Foto gepostet hat, da er eine Jacke trägt - Mitten im Sommer. Das Innenministerium will von all den Vorfällen nichts wissen: Man wisse von keiner vermissten Person mit dem Namen Zelimkhan Bakaev, heisst es von dort.

Familie und Freunde befürchten nun das Schlimmste...