TUNESIEN: LGBT-Organisation von Regierung suspendiert

TUNESIEN: LGBT-Organisation von Regierung suspendiert
Weil die Organisation gegen geltendes Recht verstosse, wurde sie nun von der tunesischen Regierung für 30 Tage suspendiert. Bereits im Dezember forderte der Generalsekretär der Regierung, dass die LGBT-Organisation aufgelöst werden müsse.

Shams, so der Name der Organisation, setzt sich für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender in Tunesien ein. Und dabei geht es bereits um die grundlegendsten Menschenrechte, welche von den Behörden und der Regierung mit Füssen getreten werden. Immer wieder kommt es zu Verhaftungen, selbst wenn zwei Erwachsene des gleichen Geschlechts einvernehmlich im privaten Bereich eine Beziehung führen. Im vergangenen Dezember wollte Shams bereits eine Demonstration durchführen um öffentlich für die Anerkennung der Menschenrechte für LGBTs zu protestieren. Die Regierung schritt damals aber ein und Verbot die Demonstration. Der Generalsekretär der Regierung, Ahmed Zarrouk, forderte damals bereits, dass die Organisation aufgelöst werden müsse.

Soweit ist es bislang nicht gekommen, doch die Regierung hat den Ton merklich verschärft. Wie Shams auf ihrer Facebookseite mitteilt, seien sie vorübergehend für 30 Tage verboten worden. Laut den Behörden verstosse die Organisation gegen geltendes Recht, wobei wohl nur Homosexualität damit gemeint werden kann. Shams möchte jedoch genau diesen Artikel, die Nummer 230, aus dem Strafgesetz streichen um Homosexualität zu legalisieren. Durch diese Suspendierung lässt sich die Organisation jedoch nicht einschüchtern. So zeigte sich Hedi Sahli, Präsident von Shams, kämpferisch und erklärte, dass die Regierung durch diese Sanktionen den Artikel 45 verletze, welcher Organisationen und Gruppierungen schütze. Shams ist nämlich am 18. Mai des vergangenen Jahres erstmals offiziell als Charity Organisation registriert worden.