UK: Das Blutspendeverbot für MSM wird weiter gelockert

UK: Das Blutspendeverbot für MSM wird weiter gelockert
Grossbritanniens Regierung hat beschlossen, das Blutspendeverbot für Männer, die mit Männern Sex haben (MSM), weiter zu lockern: Ab 2018 dürfen diese Männer neu Blutspenden, wenn sie während den vergangenen drei Monaten keinen Sex hatten. Immer noch ungerecht, aber vorher lag das Zeitfenster noch bei einem Jahr…

Vor sechs Jahren entschied sich die britische Regierung, das Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männern zu lockern und hob das generelle Verbot auf. Fortan durften all jene MSM Blut spenden, wenn sie während mindestens einem Jahr enthaltsam lebten und keinen Sex mit einem Mann hatten. Diesem Beispiel sind mittlerweile zahlreiche weitere Länder gefolgt - seit dem 1. Juli 2017 auf die Schweiz. Während es heute bereits einige wenige Länder gibt, welche auf die generelle Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung verzichten, so lockert Grossbritannien das derzeit geltende Verbot nun weiter. Ab 2018 wird die Zeitdauer der Enthaltsamkeit von zwölf auf drei Monate gesenkt. Dies gab die britische Regierung auf Vorschlag des Advisory Committee on the Safety of Blood, Tissues and Organs (SaBTO) nun bekannt.

Die Entscheidung basiere auf den aktuellsten Forschungsergebnissen und man gebe damit noch mehr Menschen die Möglichkeit Blut zu spenden, ohne dabei die Sicherheit der Blutkonserven zu gefährden, heisst es in der Erklärung weiter. Die Testmethoden um HIV, Hepatitis B und C oder Syphilis festzustellen, konnten in jüngster Zeit verbessert werden.

Während sich LGBT-Aktivisten erfreut über die Ankündigung zeigten, halten sie jedoch an ihrer Forderung fest, diese Diskriminierung der MSM generell abzuschaffen. So erklärt die Organisation FreedomToDonate, dass Grossbritannien mit dieser Entscheidung wieder eine Führungsrolle übernehme, doch man fordere weiterhin, dass eine individuelle Risikoabklärung gelte, ob jemand Blutspenden darf oder nicht. Weltweit fordern LGBT-Organisationen, dass die sexuelle Orientierung nicht mehr als Entscheidungskriterium gelten soll, ob jemand Blutspenden darf, sondern vielmehr soll das individuelle Risikoverhalten einer Person zählen, ob jemand zur Blutspende zugelassen werden soll oder nicht.