UK: Das Verbot von Conversion Therapien soll bald kommen

UK: Das Verbot von Conversion Therapien soll bald kommen
Die britische Regierung hat einmal mehr das Versprechen bekräftigt, dass das Verbot von Conversion Therapien bald kommen werde. Man prüfe derzeit alle Möglichkeiten, um diese abscheulichen Praktiken zu beenden, und werde demnächst einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten, erklärte die Frauen- und Gleichstellungsministerin.

Eigentlich hat man das Verbot der äusserst LGBTI+ feindlichen Conversion Therapien bereits im Jahr 2018 angekündigt, doch wohl auch bedingt durch die Querelen rund um den Brexit, ging es mit dem Vorhaben nicht vorwärts. In den vergangenen Woche hat sich nun die parteiübergreifende Gruppe Global LGBT Rights im britischen Parlament mit einer Anfrage an die Frauen- und Gleichstellungsministerin Liz Truss gewandt, um sie nach dem Stand der Dinge zu befragen und auch um sie aufzufordern, endlich vorwärts zu machen.

In ihrer Antwort bekräftigt die Ministerin nun einmal mehr das Versprechen, dass sie sich für ein Verbot dieser widerlichen Methoden starkmache. Sie sei grundsätzlich dagegen, dass jemand gezwungen wird, seine Sexualität zu ändern, und sie werde demnächst Pläne vorstellen um diese Praktiken zu beenden. Es gebe bereits Fälle wie „korrigierende Vergewaltigungen“ oder andere Formen von physischem Missbrauch, die schon jetzt strafbar seien. Dort werde sie das Gesetz deutlicher ausformulieren. Für jene sogenannten Conversion Therapien, welche noch nicht strafbar sind, suche man derzeit die beste Möglichkeit, diesen Praktiken vorzubeugen, ohne sie in den Untergrund zu drängen.

Man werde nicht versuchen, jene LGBTI+ davor abzuhalten, spirituelle Unterstützung von ihren religiösen Führern zu suchen, wenn es darum geht, ihre Sexualität zu entdecken, so Truss weiter. Dies heisse aber nicht, dass das zu einer Art Conversion Therapie ausarten dürfe, ob spirituell oder auf eine andere Art und Weise.

Man habe bereits die deutsche Regierung kontaktiert, welche im vergangenen Mai ein entsprechendes Verbot eingeführt hat. Einen genauen Zeitplan wollte Truss aber noch nicht nennen, weder wann sie den Vorschlag unterbreiten werde, noch wann das Verbot in Kraft treten wird. Ebenso ist noch nicht klar, ob das Verbot mit einem Gesetz durchgesetzt werden soll, oder auf einem Weg. Man werde dazu alle Möglichkeiten untersuchen. Man habe aber immer klar gemacht, dass alle Formen von Conversion Therapien falsch sind, und dass der künftige Vorschlag ein Ende dieser Praktiken in jeder Form bringen müsse.

Aktuell kennen Brasilien, Deutschland, Ecuador, Malta und Taiwan ein solches Verbot, und auch Albanien hat vor wenigen Wochen ein solches Verbot eingeführt. Dort ist es jedoch ein Verbot, welches von einem Berufsverband ausgesprochen wurde, und auch nur berufliche Konsequenzen hat, jedoch keine strafrechtlichen.