UK: Erste Gedenkstätte für queere Militärangehörige geplant
Seit Jahren kämpft die queere Veteranenorganisation Fighting With Pride für LGBTI+ Militärangehörige und ihre Anliegen. Noch heute leiden viele von ihnen unter hoher Verschuldung, unter ärmlichen Wohnverhältnissen und in sozialer Isolation, weiter sind sie von schlechter Gesundheit und schlechtem Wohlbefinden betroffen. Der Grund dafür: Viele haben ihre Karriere aufgrund der damaligen Gesetzeslage und des Verbots homosexuell zu sein verloren und sind daher in die Armut abgerutscht.
Einen wichtigen Erfolg erzielte Fighting With Pride bereits, da die britische Regierung vor ein paar Jahren eine Untersuchung in Auftrag gegeben hat. Damit sollen Erfahrungen aufgearbeitet werden, welche LGBTI+ Veteranen zwischen 1967 und dem Jahr 2000 machten, als es in den britischen Streitkräften verboten war, homosexuell zu sein. Von Lord Etherton geleitet, präsentierten sie darauf 49 Empfehlungen in Bezug auf LGBTI+ Veteranen. Dazu gehören unter anderem Entschädigungszahlungen an besonders Betroffene, aber auch eine offizielle Entschuldigung von der Regierung und eben ein Denkmal in Erinnerung an das viele Leid, welches LGBTI+ Veteranen erfahren mussten.
Es war im vergangenen Jahr als sich Rishi Sunak und der damalige Verteidigungsminister Ben Wallace im Namen der Regierung offiziell vor dem Unterhaus bei den queeren Veteranen entschuldigte. Weiter versprachen sie, dass die überwiegende Mehrheit der Empfehlungen, welche im Untersuchungsbericht von Lord Etherton aufgeführt wurden, umgesetzt werden.
Nun wurden die Weichen gestellt, um im National Memorial Arboretum in Staffordshire ein Denkmal für LGBTI+ Angehörige der britischen Streitkräfte zu erstellen. Es wird die erste Gedenkstätte dieser Art in Grossbritannien sein und Fighting With Pride wird die Arbeiten leiten. Dazu wurden insgesamt 350'000 britische Pfund, rund 400'000 Schweizer Franken, zur Verfügung gestellt. Es soll ein Ort des Friedens und der Besinnung werden, teilte die Organisation mit, der an die "verlorene Legion" erinnern soll.
Fight for Pride freut sich auf die Aufgabe. Der Vorsitzende der Organisation, Craig Jones, erklärte, dass man sich für eine angemessene Gedenkstätte einsetzen werde. Es gebe aber noch viel Arbeit, um die vom Verbot am stärksten betroffenen Veteranen aus der Armut zu holen, in welche sie gerutscht sind, weil sie ihre Karriere verloren haben.