UK: HIV+ Armeeangehörige können nun ohne Einschränkungen in der Armee dienen

UK: HIV+ Armeeangehörige können nun ohne Einschränkungen in der Armee dienen
Wie im vergangenen Jahr angekündigt sind nun auch die letzten Hürden und Ausnahmen für HIV-Positive, deren Virenlast unterhalb der Nachweisgrenze liegt, bei den britischen Streitkräften gefallen. Seit dem 21. Juni stehen ihnen nun sämtliche Möglichkeiten offen.

HIV-Positive werden bei den britischen Streitkräften nicht mehr diskriminiert. Liegt ihre Virenlast unterhalb der Nachweisgrenze, werden sie als vollumfänglich und in allen Bereichen einsetzbar angesehen. Dabei gelten diese Neuerungen sowohl für bestehende Angehörige der Streitkräfte, wie auch für noch zu rekrutierendes Personal. Bereits im vergangenen Jahr angekündigt, trat die Änderung nun am 21. Juni in Kraft.

Bei der HIV-Organisation Terrence Higgins Trust zeigte man sich erfreut über die neusten Entwicklungen. Es sei eine historische Regeländerung und es seien bemerkenswerte Fortschritte, die man bislang erzielt habe. Es sei nun wichtig, dass man auch die Umsetzung dieser Neuerungen genau beobachte, um die Auswirkungen auf bestehendes und zu rekrutierendes Personal der Streitkräfte zu beobachten.

Die Mitarbeitenden erhalten dabei die Medikamente von der Armee, und zwar so lange wie sie im Dienst sind. Sollte ein Medikament verloren gehen oder beschädigt werden, dann gibt es Vorschriften, um dies zu ersetzen, wie die Armee mitteilt. Die selben Richtlinien gelten bereits für andere Mitglieder der Streitkräfte, welche auf Medikamente angewiesen sind.

Oli Brown, Lieutnant Commander der Royal Navy, zeigte sich ebenfalls erleichtert. Erstmals seit er die Streitkräfte über seine HIV-Diagnose informiert habe, fühle er sich nun als ebenbürtiges Mitglied. Da er zuvor nur als bedingt einsetzbar galt, habe er sich wiederholt selber gefragt und auch daran gezweifelt, ob er zu den Einsätzen überhaupt fähig sei - dies habe sich auch auf seine Psyche ausgewirkt. Das Grösste an dieser Neuerung sei für ihn persönlich, dass er nun wisse, dass sich niemand mehr so fühlen müsse wie er sich gefühlt habe, so Brown.

Vom Terrence Higgins Trust heisst es aber auch, dass der Kampf noch nicht ganz zu Ende sei und man setze sich dafür ein, auch die letzte Hürde noch aufzuheben. Dies betreffe militärische Flugzeugbesatzungen und Fluglotsen, welche sich präventiv mit PrEP schützen wollen. Dieses Verbot müsse geprüft und aufgehoben werden, fordert der Terrence Higgins Trust. Man hoffe, dass dies bereits im kommenden Monat der Fall sein könnte.

Bei den übrigen Streitkräften ist die Einnahme von PrEP bereits seit dem vergangenen Jahr möglich, nur nicht bei der Luftwaffe.