UK: Erstmals segnet die Church of England auch LGBTI+ Paare

UK: Erstmals segnet die Church of England auch LGBTI+ Paare
Während die Katholische Kirche bislang nicht von ihrer Position abgerückt ist und die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare weiter ablehnt, so geht die Church of England genau diesen Schritt - zumindest in einem ersten Versuch. Die Entscheidung dazu viel äusserst knapp.

Viele Bischöfe innerhalb der Church of England hätten Fortschritte in der Frage der Sexualität gemacht, erklärte Priester Steven Croft, und deshalb brachte er auch den Vorstoss ein, wonach es in der Kirche möglich sein sollte, auch gleichgeschlechtliche Paare zu segnen. Da die Kirche daran festhalten will, dass die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau verstanden werden soll, schlug er vor, besondere Gottesdienste zu diesem Zweck durchzuführen. Über diesen Vorstoss hat das Parlament der Kirche nun abgestimmt - und es kam zu einer bahnbrechenden Entscheidung.

Mit dem knappest möglichen Resultat von nur gerade einer Stimme Unterschied sprachen sich die Geistlichen dafür aus, einen Versuch mit solch besonderen Gottesdiensten zu starten, um dabei gleichgeschlechtlichen Paaren die Möglichkeit zu geben, ihre Ehe segnen zu lassen. Dabei wurde betont, dass es sich explizit nicht um kirchliche Trauungen handle. Priester Steven Croft erklärte aber, dass er hoffe, dass sich die Paare nach dieser Zeremonie trotzdem voll und ganz in der Kirche willkommen fühlen werden.

Aufgrund des knappen Ergebnis der Abstimmung unterstrichen viele ranghohe Kirchenmitglieder, dass man die Tiefe der Gefühle bei dieser äusserst wichtigen Frage nicht unterschätze und man werde über alles, was man bei der zweitägigen Debatte gehört habe, nachdenken und versuchen vorwärts zu kommen. Zu den Befürwortern gehörten auch die prominenten Geistlichen, der Erzbischof von York, Stephen Cottrell, sowie der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby.

Diese Zeremonien sind eine Reaktion darauf, dass die Bischöfe kurz zuvor eine offizielle Änderung der kirchlichen Lehre abgelehnt haben, welche die gleichgestellte Ehe für queere Paare ermöglicht hätte. Da es sich um ein kontroverses Thema handelt, unterstreicht die Kirche auch, dass kein Geistlicher dazu verpflichtet wird, solche besonderen Gottesdienste durchzuführen, sondern dass diese Zeremonien auf freiwilliger Basis angeboten werden können.

Ab wann die neuen Zeremonien den gleichgeschlechtlichen Paaren zur Verfügung stehen werden, ist noch nicht bekannt. Es wird aber damit gerechnet, dass die ersten Gottesdienste bereits anfangs 2024 stattfinden könnten. Dies wird quasi eine Testphase sein, und in den kommenden zwei Jahren sollen die Anpassungen dann in der kirchlichen Lehre festgeschrieben werden.