UK: Lehrerin gefeuert, weil sie LGBTI+ als Sünde verurteilte

UK: Lehrerin gefeuert, weil sie LGBTI+ als Sünde verurteilte
Weil sie statt dem Lehrplan „Gottes Sicht“ auf Themen rund um Sexualität, die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität unterrichtete, wurde eine Lehrerin an einer Schule der Church of England entlassen. Nun kämpft sie vor Gericht um ihre Wiedereinstellung. Sie war zuvor während 12 Jahren Lehrerin an der Schule südlich von London.

Man könne aufgrund der laufenden Untersuchungen und der Vertraulichkeit des Falls keine weiteren Auskünfte geben, heisst es vom Aquinas Church of England Education Trust, der für die Leitung der Bishop Justus Church of England School in Bromley im Süden Londons verantwortlich ist. Es sei aber die oberste Priorität der Schule eine qualitativ hochstehende Bildung zu vermitteln und für das Wohlbefinden der Schüler:innen zu sorgen. Um dies zu ermöglichen fördere man im Rahmen des breit gefächerten und ausgewogenen Lehrplans die grundlegenden, britischen Werte wie Respekt und Toleranz gegenüber Menschen mit anderen Glaubensrichtungen und Überzeugungen. Dies unterrichte man unter Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien und den Vorgaben des britischen Bildungsministeriums.

Im Mittelpunkt im aktuellen Fall steht eine Mittelschullehrerin, welche während 12 Jahren an der Bishop Justus Church of England School Fremdsprachen unterrichtet hat. Da sie sich im vergangenen Jahr aber weigerte eine LGBTI+ Lektion zu geben, wurde sie entlassen. Dieses Thema richte sich gegen ihren Glauben, erklärte sie dazu, und zudem seien die Vorgaben zu extrem und parteiisch. Weiter würde die Geschlechtsidentität nicht unter den Equality Act 2010 fallen, war sie der Meinung.

Da sie das Thema damals mit ihrer christlichen Sichtweise vermittelt hat, kam es zu Beschwerden von Eltern. So soll sie den Schüler:innen erklärt haben, dass Menschen von Gott immer nur nach dem Geschlecht bei der Geburt gesehen werden. Trans Menschen seien zudem einfach nur „verwirrt“ und LGBTI+ sei eine Sünde. Weiter sprach sie sich auch gegen Sex ausserhalb der Ehe aus. Da sie mit solchen Äusserungen einige Schüler:innen vor den Kopf stiess, wurde sie der Teaching Regulation Agency gemeldet, worauf diese Untersuchungen eingeleitet haben.

Nach Anhörungen hat die Behörde schliesslich entschieden, die Lehrerin zu entlassen. Ihr fehle es an Toleranz gegenüber Andersdenkenden und ihre Ansichten würden den grundlegenden britischen Werten widersprechen, hiess es in der Begründung. Der Fall ist damit aber noch nicht abgeschlossen: So finden weitere Anhörungen statt, denn es geht dabei auch noch darum, ob die Lehrerin ihren Beruf weiterhin ausüben darf.

Die Lehrerin selber erklärte, dass sie durchaus viel Mitgefühl für queere Menschen habe. Der Vorfall mache ihr aber sehr schwer zu schaffen, da sie ihre Karriere verlieren könnte, weil sie ihren christlichen Glauben ausgedrückt habe um Kindern auf Fragen zu antworten. Sie fühle sich wie eine Kriminelle behandelt, weil sie ihre christlichen Ansichten ausgedrückt habe. Weiter greift sie auch die Schule an: So sei der christliche Bezug im Namen der Schule nur Show, und es würden politische und ethische Ansichten vermittelt, welche mit dem religiösen Glauben nicht einher gehen. Damit würden auch die Eltern getäuscht, so die Lehrerin weiter.