UK: Vater will lieber ins Gefängnis, als Kind in LGBTI+ inklusiven Unterricht zu schicken

UK: Vater will lieber ins Gefängnis, als Kind in LGBTI+ inklusiven Unterricht zu schicken
Schule ist selbstverständlich im britischen Birmingham Pflicht, ebenso wie neuerdings, dass der Unterricht zwingend LGBTI+ inklusiv sein muss, und zwar in allen Schulen: Dies passt längst nicht allen Eltern und so drohen nun den Ersten saftige Strafen...

Seit dem vergangenen Sommer macht Birmingham ernst. Seit dann muss der Schulunterricht in allen Schulen LGBTI+ inklusiv sein, und zwar auch in Schulen mit spezifischen Religionszugehörigkeiten. Zu diesem Unterricht gehört dem Alter entsprechende Aufklärung über Sexualität und Beziehungen, sowie auch das Programm No Outsiders, welches den Kindern Diversität und Inklusivität näher bringen soll. So auch in der Parkfield Primary School. Dort weigert sich nun ein Vater seit dem vergangenen September, seinen 9-jährigen Sohn weiterhin in die Schule zu schicken - und nun drohen harte Konsequenzen.

Der 51-jährige Jabar H. begründet seine Entscheidung damit, dass er nicht wolle, dass seinem Sohn gelehrt werde, dass es okay sei, transgender oder homosexuell zu sein. Diese Art des Unterrichts sei nicht mit seinen religiösen Ansichten des Islams zu vereinbaren, erklärte er weiter, und zudem würde No Outsiders Homo- und Transsexualität fördern. Dies gefährde seinen Sohn.

Der Vater hat sich nun bei der Schulbehörde beschwert, und sollten diese nicht nachgeben, dann sei er bereit, sich einen Anwalt zu nehmen und vor Gericht zu ziehen. Er würde sogar ins Gefängnis dafür gehen, erklärte er weiter. Und dies liegt durchaus im Bereich des möglichen, denn wer seine Kinder nicht zur Schule schickt, dem droht erst eine Verwarnung, darauf kommen Geldbussen bis zu 1000 Pfund, rund 1260 Schweizer Franken, oder gar ein Jahr Gefängnis.

Jabar H. gehörte bereits im September zu jenen Eltern, welche vor den Schulen in Birmingham gegen den neuen LGBTI+ inklusiven Lehrplan und die entsprechenden Lehrmittel protestiert haben. Damals hielt er fest, dass er nichts dagegen habe, wenn jemand seine Sexualität oder seine Homosexualität zeige, sofern er dies möchte. Er hätte auch kein Problem, wenn der Assistent des Schulleiters, Herr Moffat, im Kleid herumlaufen, oder Ballett tanzen möchte, oder einen Rock tragen möchte, so der Vater weiter. Sie hätten aber etwas dagegen, wenn an den Schulen Nonsens gelehrt werde. Wenn der Lehrer erkläre, dass manche Kinder im falschen Körper geboren werden, dann mache er sich ernsthafte Sorgen über das geistige Wohl seines Sohnes. Dies kann zu Verwirrungen führen, und wenn sein Sohn darüber und über seinen Körper verwirrt ist, dann könnte er plötzlich glauben, dass er ein Mädchen ist.

Von der Schule gibt es bislang erst eine kurze Stellungnahme: Auch wenn Jabar H. glaube, dass lesbisch, schwul oder transgender sein, moralisch falsch sei, so sei dies trotzdem durch den Equality Act geschützt.

Zum Schulprogramm No Outsiders gehören insgesamt dreissig Bilderbücher, mit welchen Lehrer ihre Schüler dem Alter entsprechend über Beziehungen aufklären. So geht es im Buch And Tango Makes Three beispielsweise um zwei schwule Pinguine, welche zusammen ein Küken aufziehen.