UK: Kein Geld mehr für Anti-LGBTI+ Bullying-Kampagnen an Schulen

UK: Kein Geld mehr für Anti-LGBTI+ Bullying-Kampagnen an Schulen
Seit 2014 hat die britische Regierung Projekte und Kampagnen finanziert, welche sich gegen LGBTI+ feindliches Bullying an Schulen richten. Nun liefen die Programme erneut aus und wurden diesmal aber von der Regierung Johnson nicht mehr verlängert, obwohl Statistiken die Notwenigkeit deutlich aufzeigen...

Kaum jemand hat am Ende seiner Schulzeit nie ein LGBTI+ feindliches Schimpfwort gehört. Doch auch sonst sind queere Schüler*innen überdurchschnittlich oft von Bullying betroffen. Seit dem Jahr 2014 hat die britische Regierung über das Gleichstellungsbüro dazu Geld für den Homophobic, Biphobic and Transphobic Challenge Fund gesprochen, um damit Programme an Schulen zu finanzieren, mit welchen Bullying gegen LGBTI+ bekämpft werden soll. Dazu wurden beispielsweise Workshops, etwa für Lehrer*innen und andere Mitarbeitende, aber auch für Studierende, aufgegleist, mit welchen dieses Thema angegangen wurde. Zudem wurden rund 2250 Schulen im ganzen Land mit Lehrmitteln darüber beliefert.

Obwohl diese Projekte grossen Anklang fanden, und sie anhand der Statistiken auch dringend nötig wären, wurde die Finanzierung, welche Ende März endete, nicht wieder verlängert. Aus dem Bildungsministerium heisst es, dass man an einem neuen Programm arbeite, welches alle Formen von Bullying thematisieren solle. Dieses soll offenbar in den normalen Schulunterricht integriert werden. So sollen alle Klassen der Primarschule neu Unterricht über das Thema Beziehungen erhalten, welcher in der Oberstufe in Sexualkundeunterricht übergeht.

Queere Organisationen kritisieren derweil die Regierung. Studien würden aufzeigen, dass Anti-LGBTI+ Bullyingprogramme sinnvoll seien, zudem sollen weitere Studien finanziell unterstützt werden, welche nach den Gründen suchen, welche für Homo-, Trans- und Biphobie an Schulen verantwortlich sind. Anti-LGBTI+ Bullyingprogramme würden nicht nur die Leben von jungen, queeren Schüler*innen und Studierenden verbessern, sondern auch mithelfen, ein besseres, inklusiveres Grossbritannien zu schaffen.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch