UK: Schwule Underground-Blutbank in England gegründet

UK: Schwule Underground-Blutbank in England gegründet
Abgesehen von LGBTI+ wissen viele nicht, dass es schwulen und bisexuellen Männern (MSM) nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist, Blut zu spenden. Aus diesem Grund wurde in England nun eine Underground-Blutbank gegründet, wo MSM ihr Blut spenden können. Damit soll aufgezeigt werden, wie viele Liter von wertvollem Blut gesammelt werden können, welche dann quasi nur als "Abfall" betrachtet werden, weil es die Regierung nicht verwenden will...

In den meisten Ländern dieser Welt wurden zu Beginn der Aidskrise neue Gesetze erlassen, welche Männer, welche Sex mit Männern (MSM) haben, von Blutspenden ausschlossen. Nur sehr langsam werden diese diskriminierenden Regeln von damals gelockert, etwa durch neue Bestimmungen, dass man als MSM erst ein Jahr lang enthaltsam leben muss, bevor man zur Spende zugelassen wird.

Doch dies geht verschiedensten Organisationen verständlicherweise noch zu wenig weit, und sie fordern, dass diese diskriminierenden Massnahmen aufgehoben werden. Statt der sexuellen Orientierung soll viel mehr das individuelle Risikoverhalten zählen, ob jemand zur Blutspende zugelassen werden kann oder nicht. Das Internet-Medienunternehmen Unilad hat nun zusammen mit der Werbeagentur Elvis eine neue Kampagne gestartet, welche die noch immer geltenden Einschränkungen bei der Blutspende anprangert.

James Hudson, Creative Director von Elvis, erklärte dazu, dass man viel Recherche betrieben und dabei festgestellt habe, dass tatsächlich nur sehr wenige von diesem Verbot wissen. Darauf habe man beschlossen, dass nur weil die Regierung dieses Blut nicht will, dass man es deswegen doch trotzdem sammeln kann um zu zeigen, dass es Millionen von Litern von lebensrettendem Blut gibt, welches einfach so verschwendet wird.

Jene, welche an der Aktion teilnehmen möchten, können sich online registrieren und ab dem 23. November wird es für MSM möglich sein an einer geheimen Adresse Blut zu spenden. Abgenommen wird das Blut von medizinischem Personal, welches dafür ausgebildet ist. Dabei müssen die Freiwilligen keine Auskunft über den Zeitraum geben, während welchem sie von Sex abstinent lebten. Stattdessen werden die Spender zu ihrem individuellen Sexualverhalten befragt und damit einer Risikobewertung unterzogen. Zudem unterzeichnen die Spender eine Schweigevereinbarung, um zu verhindern, dass die Blutbank öffentlich bekannt wird.